Anindo schrieb am 27.02.2020 16:40:
Bei 5% soll Organversagen und/oder Atemstillstand hinzukommen, sagt die WHO. Ohne Intensivstation sterben die und mit Intensivstation sterben 2% von den 5.
Das letzte Prozentzeichen kann man streichen, wer an die Beatmung muss hat ein ernstes Problem mit irgendwas zwischen 30 und 40 Prozent Sterbewahrscheinlichkeit.
Das ist auch eines der Kernprobleme - die Anzahl der Beatmungsplätze.
Wir haben etwa 28000 Intensivbetten in Deutschland, wenn man die Belegungstage da einfach gegenrechnet sind gemittelt 22000 Intensivbetten sowieso belegt. Es bleiben damit durchschnittlich 6000 freie Betten, etwa 75% haben einen Beatmungsplatz, für Corona bleiben damit etwa 4500 - bundesweit. Theoretisch kollabiert das System spätestens bei 90000 (gleichzeitigen) Corona Infektionen in Deutschland.
Die Zahlen können praktisch natürlich abweichen, aber nur mal die Größenordnung.
Nun ist die Personalsituation nicht optimal, auf Intensivstationen fehlen rund 10000 Vollzeitkräfte, etwas über 50000 gibt es. Diese brauchen Schutzausrüstung, vieles davon nur zur Einmalverwendung. Aktuell viel Diskutiert - die Atemschutzmasken. Wenn pro Mitarbeiter täglich nur zwei angenommen werden (ohne das restliche Krankenhaus!) und zwei Wochen Vollauslastung wären das schon mal 1,4 Millionen...
Wenn wir die Pflegekräfte in Deutschland anschauen, rund 1,6 Millionen und weiter nur 14 Tage Extremsituation annehmen wären wir schon bei über 40 Millionen benötigten Masken aller Art.
Wir werden bald wissen ob es Vorbereitung gab - zum nachkaufen scheint es zu spät zu sein.
Wie sich die Sterbezahlen entwickeln wenn Krankenhauspersonal vermehrt ausfällt wird sich zeigen, wahrscheinlich aber nicht nach unten.