https://www.nzz.ch/amp/international/chile-zweifelt-am-chinesischen-vakzin-ld.1633835
Komisch auch das in der Türkei das Virus grassiert wie in kaum einen anderen Land.
Beides Erfolgsgeschichten des chinesischen Impfstoffes?
Doch das Misstrauen sitzt tief. Immer häufiger klappert die Bevölkerung die Impflokale auf der Suche nach dem deutsch-amerikanischen Impfstoff von Pfizer/Biontech ab. Um CoronaVac machen dagegen immer mehr Menschen einen Bogen. Ärzte und Ärztinnen halten das für ein fatales Signal. Da es nun einmal an Impfdosen von Biontech/Pfizer mangelt, sei es vernünftig, sich wenigstens mit CoronaVac impfen zu lassen. Besser eine mutmasslich weniger wirksame Impfung als gar keine.
Weniger wirksam gegen Mutanten
Doch eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie der Universität von Santiago de Chile hat neues Misstrauen gegen die CoronaVac geschürt. Demnach sei die Vakzine weniger wirksam gegenüber verschiedenen Mutanten. Das gilt für die C.37., die Anden-Variante oder einfach Lambda, die die Wirksamkeit der CoronaVac besonders stark verringere. Die Mutante war Mitte vergangenen Jahres zuerst in Peru registriert worden. In Chile sollen rund ein Drittel der Neuinfektionen mittlerweile auf das Konto von Lambda gehen.
Aber auch gegen die aus dem brasilianischen Amazonasgebiet stammende Gamma-Mutation ist die CoronaVac laut der Studie weniger wirksam. Sie ist die derzeit am weitesten verbreitete Mutante in Chile. Ebenfalls gegenüber der Alpha-Variante aus Grossbritannien verliert der Sinovac-Impfstoff an Wirksamkeit. Offen ist noch, wie die CoronaVac sich gegenüber der Delta-Variante aus Indien verhält. Chiles Regierung reagierte jedenfalls sofort, nachdem eine aus den Vereinigten Staaten kommende Frau Ende Juni positiv auf die Delta-Variante getestet worden war. Bis Mitte Juli sollen die Grenzen nun vorerst geschlossen bleiben.