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  • Tetzlaff

761 Beiträge seit 14.06.2015

Aufarbeitung wird es nicht geben

Um eine Aufarbeitung in die Wege zu leiten, bräuchte es sowohl genügend Menschen, die ein hinreichend hohes Interesse daran haben als auch solche, die die Aufarbeitung neutral durchführen.

Dies bedürfte jedoch zunächst einer breiten Selbsterkenntnis, selbst an der Hetze und dem Gruppenzwang beteiligt gewesen zu sein, entweder durch kritiklose Akzeptanz, vielfach aber auch in ganz aktiver Rolle.

Alleine schon zum Selbstschutz wird dies aber nicht passieren. Die Leute werden sich nicht eingestehen, in so hoher Anzahl gemeinsam so falsch gehandelt zu haben. Es will keiner wahrhaben, sich so täuschen, sich so reinlegen haben zu lassen und dies ebenso mit anderen gemacht zu haben. Bevor das Selbstbild dermaßen demontiert wird, wird lieber an der Lüge festgehalten. Im Zweifel hilft dabei, wenn schon nicht der eigentliche medizinische Sachverhalt, der nun gerade zerbröselt, ersatzweise das Festhalten daran, dass die Ungeimpften nicht nur ungeimpft waren, sondern unbedingt auch rechtsradikale Demokratiefeinde, dieses Feindbild ist schließlich immer noch aktuell. Daraus ergibt sich gleich das nächste Ausschlusskriterium: wer die Corona-Maßnahmen aufarbeiten will, macht sich womöglich schnell verdächtig etwas mit den Rechtsradikalen gemein zu haben. Viel zu gefährlich.

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