Bernhard Kuhn schrieb am 10.01.2022 14:52:
Könnte man vor Ort selbst herstellen. Eine Dose kostet $3.
BTW.: von Nuvaxovid wurden nur vier Millionen Dosen bestellt. Reicht gerade mal für 1,3 Mio von ca 10 Mio potentiell "Erstimpfwilligen" - aber auch nur dann, wenn kein bereits Geimpfter einen mRNA-freien Booster haben möchte.
Da müssten alle sich mal über folgendes im Klaren sein: diese Vakzine ist mit allen Vor- und Nachteilen ein RBD-Teilfragment des Spike-Proteins in der (höchstwahrscheinlich) Wuhan-Wildtyp-Version.
Vorteile:
- reine Protein-Subunit-Vakzine ohne irgendetwas in weiteren Sinne "Neuartiges"
- keine membranfusogene Aktivität des kompletten Spike-Trimers
Nachteile:
- RBD-Vakzine zielt (wie übrigens auch schon bei Stöcker, aber extrem viel besser regulatorisch abgesichert als in Lübeck) ziemlich ausschließlich auf die Schaffung einer RBD-bindenden und virus-neutralisierenden Antikörper-Antwort ab; oder anders ausgedrückt werden durch eine RBD-Vakzine keine Antikörper gegen andere Spike-Bereiche ausgelöst, gegen die Antikörper vielleicht nicht virus-neutralisierend und dennoch abwehrbeitragend sind
- damit ist dieser Impfstoff schon PER HEUTE ALS VERALTET zu betrachten, weil er keine Immunisierung gegen einen Omikron-Virus erreichen wird
- bei der geringen Größe des RBD-Fragments wird es zu einem leichten Lotteriespiel, ob in jedem Geimpften wegen seiner individuellen MHC-Kombinationen auch eine sinnvolle T-Zell-Antwort gegen idealerweise mehrere T-Zell-Epitope ausgelöst werden kann
- behält die möglicherweise toxischen Eigenschaften des S1 Spike-Teils wegen der Bindung und Inhibition von ACE-2 und allen Effekten auf lokalen Blutdruck
- wird zwingend mit Adjuvantien verimpft werden müssen.
Allein schon wegen meines oben herumgeschrieenen Punkts ist dieses Präparat effektiv weg vom Fenster. Ja, man könnte damit impfen, aber wie gut Wirksamkeiten gegen Alpha bis Delta sind, das geben vielleicht die existierenden Test-Daten her. Omikron sortiert das Kartenspiel neu und macht diesen Impfstoff eigentlich tot. Dieses Vakzine-Projekt müsste eigentlich jetzt schon vollständig auf eine Version 2.0 mit Omikron-Sequenz umgestellt haben. Wenn man sich aber die Zeit von wahrscheinlich 1 3/4 Jahren anschaut, die die Corbevax-Bearbeitung bisher benötigt hat, dann ist es ein klares Rechenexempel, wie sehr die Herstellung proteinbasierter Vakzinen der Virusentwicklung hinterherläuft. Tut mir ja auch leid, das konstatieren zu müssen und vor 1 1/2 Jahren hat man anders gedacht, aber leider isso.