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  • Hat se nicht alle

mehr als 1000 Beiträge seit 08.11.2015

Voll OT Für alle MAKER die Corona satt haben: Wir basteln uns jetzt ein Brot

Die ganzen Rezepte sind ja eigentlich für Mädels gemacht, die in Chemie und Physik nie aufgepasst haben und daher für harte Jungs weniger geeignet.

Deshalb hier die Anleitung für ein High Tech Brot:

Brot machen ist im Prinzip einfach, man nimmt Mehl, Wasser, Hefe, Salz, Öl und Wasser, schmeißt das zusammen und erhitzt das im Ofen so lange bis es fertig ist. Für Mädels mag das ja reichen, aber wir Jungs wollen auch wissen was dahinter steckt. Also schauen wir uns die Zutaten mal genauer an:

Hefe

Das ist eigentlich nur ein lebender Pilz, der gerne Kohlenhydrate mag und sich dann stark vermehrt. Wer das weiß, der kann seine Hefe immer wieder selber vermehren, indem er ein wenig davon in Zuckerwasser gibt und das warm stellt. Nach einigen Tagen ist die Aufzucht vollbracht. Wenn die Sache nach Hefe riecht ist es ok wenn nicht dann haben Bakterien den Kampf gewonnen und es ist was für den Ausguss.

Mehl

Mehl ist angeblich eine eigene Wissenschaft. Da gibt es ganz viele Sorten und Typen aber eigentlich unterscheiden sie sich prinzipiell durch die Feinheit beim Mahlen und in der Farbe.Um das Mehl haltbarer zu machen, wird der Keim entfernt, weil dieser Bestandteile enthält die recht schnell zu gammeln anfangen. Im Vollkornmehl ist der Keim noch drin, aber das hält sich dann auch nicht so lange. Die meisten Mehle sind aus Weizen. Wer es etwas kräftiger im Geschmack mag kann auch das etwas teurere Roggenmehl kaufen das farblich dann grau ist. Der Bäcker macht oft aus Weizen durch Zuckercouleur Roggenbrötchen weil das eine bessere Marge verspricht.

Öl

Im Prinzip ist es egal welches Öl, weil das nur dazu da ist den Teig geschmeidig zu machen. Aber mit dem Öl kann man dem Brot auch eine ganz persönliche Note geben. Es lohnt also auch beim Öl auf Qualität zu achten. Bestens eignet sich Olivenöl, aber nicht die in D beliebten Sorten die nach gar nichts schmecken. Gutes Olivenöl hat einen recht starken leicht bitteren oder auch scharfen Geschmack und das gibt jedem Essen das,was einen guten Koch ausmacht.

Um die Anfangsverluste gering zu halten, empfiehlt es sich, mit einer kleinen Menge Teig seine ersten Schritte zu versuchen. Wir basteln somit ca 750g Brot. Das ist die Menge für 2 Personen/Tag, oder für 2 Tage Singlehaushalt und passt bei misslingen locker noch in die Mülltonne.

Wir brauchen dazu

- 500g Weizenmehl oder 250 Weizen- und 250g Roggenmehl (Typ ist erst mal egal)
- 1 halber Würfel frische Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
- 300 ml warmes Wasser
- ca. 10g Salz = ein halber Esslöffel
- ein halber Teelöffel Zucker

Zuerst machen wir es der Hefe so richtig gemütlich. das ist wichtig, damit sie sich stark vermehrt und durch ihren Auspuff die Löcher in das Brot presst. Ansonsten wird das ein harter Klotz. Wir nehmen etwas von dem warmen Wasser, geben die Hefe und den Zucker hinein und verrühren das ein wenig. Jetzt hat es die Hefe feucht, mollig warm und was zu fressen.

Als nächstes kommt etwa die Hälfte des Mehls in einen Topf und wird mit der Hälfte des warmen Wassers durchgemengt. Das ergibt einen furchbar klebrigen Brei den man tatsächlich auch als Klebstoff oder Füller für kleine Löcher und Risse verwenden kann, wenn man das Moltofill nicht zur Hand ist.
In diese klebrige Masse wird nun das Hefewasser verteilt und dann weiter mit Mehl und Wasser aufgefüllt. Aber Vorsicht! Lieber etwas zu wenig vom Wasser nehmen als zu viel damit das Ganze von klebrig in Richtung kompakte Masse wechselt.
Wenn die Hefe durch Kneten so richtig gut im Teig verteilt ist kann man das Salz und das Öl dazu geben. Es ist wichtig das Salz nicht zu früh zuzugeben weil das Salz, wenn es direkt an der Hefe ist die Vermehrung der Hefe behindert.

Zum Schluss solange kneten bis das ganze eine kompakte Masse ist die nicht mehr an Oberflächen haften bleibt (beim Werfen vorsichtig sein). Ist es noch klebrig, dann einfach ein wenig Mehl dazugeben.

Jetzt formt man einen Kloß und legt den auf einen Teller der mit ein wenig Mehl bestreut ist, damit er nicht anklebt. Den Teller nicht zu klein wählen, weil der Teig nun sich um das 2-3 fache aufpumpt. Um das zu fördern kann man ein nasses Geschirrtuch auf den Teig legen und den Teig an einen warmen Ort stellen (20-30 Grad) Der Teig sollte nun mindestens 8 Stunden ruhen, damit sich die Gasbläschen schön gleichmäßig entwickeln können.

Den Ofen auf ca. 230-240 Grad vorheizen und unten ein kleines Gefäß mit Wasser in den Ofen stellen.

Nach der Ruhezeit gibt man den Teig auf die mit Mehl bestreute Backform und modelliert die gewünschte Brotform aus. Dabei beachten dass beim Backen der Teig mehr in die Breite als in die Höhe geht.

Wer eine kräftige Kruste will, der kann den Teig mit Joghurt oder Milch bestreichen, ansonsten reicht auch etwas Wasser. Dazu noch ein paar Schnitte mit dem Messer damit der Teig optisch schön aufplatzt.

Der Teig wird nun ca. 15 Minuten bei 230 Grad gebacken, das ergibt dann eine schöne braune Kruste. Danach noch weitere 35 Minuten bei nur noch 200 Grad ausbacken.

Das Ergebnis ist absolut geeignet beim weiblichen Geschlecht Punkte zu machen, oder sich selbst etwas Gutes zu gönnen.

Beim nächsten mal kann man auch im letzten Arbeitsschritt dem Teig eine andere Nuance geben, dazu ist Kümmel, Röstzwiebeln oder Speck sehr gut geeignet.

Und nun viel Spass beim Basteln!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.03.2020 18:40).

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