Nur bei 5 Prozent der Getesteten in Spanien, eines der am stärksten betroffenen Länder, fanden sich Antikörper - und beim Immunoassay waren es nur noch 4,6 Prozent. Das heißt, bei 14 Prozent, bei denen in der ersten Runde der Antikörpertest positiv ausfiel, waren Wochen später beim zweiten Test keine Antikörper mehr nachzuweisen.
Wenn ich nun meine Logik auf den letzten Satz dieses Zitates ansetze, sagt die mir, dass man mit großangelegten Antikörperstudien doch gar nicht herausbekommen kann wieviele Menschen in einer Bevölkerungsgruppe das Virus schon gehabt haben.
Oder täusche ich mich da und Rötzer hat hier etwas ungenau wiedergegeben?
Wenn die Antikörper so sehr verschwinden können, dass ein Antikörpertest nicht mehr anschlägt, dann kann man auch selber nicht mehr testen lassen ob man es schon gehabt hat.
Ob man immun ist, weiß man dann auch nicht, da die Immunität nicht unbedingt nur mit den Antikörpern zusammenhängt.
Also hätte man nun noch immer kein Mittel um vernünftige Daten über die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung zu bekommen. Das wäre schön blöd.
Und je länger die erste große Welle der Infektionen in einer Bevölkerungsgruppe schon her ist, desto weniger haben offenbar noch Antikörper im Blut. So verliert der Test mit der Zeit immer mehr an Aussagekraft.
Dazu passt auch, was eine Freundin mir erzählt hat, die in der lokalen Uniklink arbeitet. Dort versuchen sie aus dem Blutplasma von Leuten, die die Infektion schon überwunden haben, Therapiemittel herzustellen um es den akut Schwerbetroffenen zu verabreichen. Doch nur bei ganz wenigen findet man genügend Antikörper um deren Blutplasma für die Therapie verwenden zu können.