Nun, über den Unterschied zwischen Schätzwerten und intuitiv bestimmten Parametern könnte man sehr lange und sehr philosophisch diskutieren, aber ich sehe schon Ihren Punkt. Nur nochmals: wenn die Schätzungen -- wohlgemerkt von Fachleuten, die sich mit der Materie wissenschaftlich befassen, nicht von Hr Wodarg oder youtube-Experten! -- so weit auseinander gehen wie derzeit zur Frage der Dunkelziffer, dann muss man als seriöser Wissenschaftler einfach konstatieren, dass es keine belastbare Entscheidungsbasis für irgendetwas gibt, auch nicht für Schätzungen von Modell-Parametern. Dann geht man als Wissenschaftler her und verfährt so, wie ich beschrieben habe: Szenarien rechnen und ganz klar angeben, von welchen Parametern sie abhängen. Kein renommiertes Fachjournal würde eine Veröffentlichung annehmen, in der das nicht so gemacht wird.
Ich sehe kein solches Vorgehen, zumindest keines, das dann auch in der Öffentlichkeit so kommuniziert wird. Wenn bei der Helmholtz-Gesellschaft intern so verfahren wird, was ich auch annehme, das Ergebnis dann aber nicht nach außen kommuniziert wird, dann kann man das so machen, verspielt aber seinen Anspruch, als Wissenschaftler ernst genommen zu werden. Dann ist man Politiker.