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  • Li-Jo

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2019

Weitere Fehl-Wirkung von Hydroxychloroquin

Inwieweit Hydroxychloroquin dann bei Menschen ohne diesen Enzymmangel überhaupt noch nützt, kann auch in Frage gestellt werden, wie ich auf Grund eines anderen möglichen Mechanismus bereits hier schrieb:

https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Diskussionsbeitrag-zur-richtigen-Beatmung-von-schwer-kranken-Patienten-in-Kliniken/Hydroxychloroquine-der-naechste-Irrweg/posting-36525701/show/

Das Hydroxychloroquin wirkt nicht direkt auf das Virus, sondern verhindert, dass in den zellulären Lysosomen der pH absinkt. Diese Lysosomen sind kleine Bläschen (genannt Vesikel), die mit anderen Bläschen verschmelzen, durch die das Virus in die Zellen eingedrungen ist. Durch Absenken des pHs kann das Virus sein Erbgut entlassen / aktivieren.

Nun ist es leider so, dass Lysosomen noch andere Funktionen im Körper haben. Insbesondere in Immunzellen, die virale Peptide aufbereiten, um sie an ihrer Oberfläche für die Bildung von Antikörpern zu präsentieren (MHC II antigen processing). Das benötigt auch den niedrigen pH, wogegen das Hydroxchloroquine wirkt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Antigenpr%C3%A4sentation#MHC_II

Es wirkt also kontraproduktiv für eine wichtige Immunreaktion zur Bekämpfung des Virus. Zugleich wirkt es dem Virus entgegen. Wenn man Glück hat, dann überwiegt eine von den beiden Wirkungen gegen die andere Gegenwirkung. Denkbar ist aber, dass beides sich aufhebt und kein Vorteil übrig bleibt oder sogar der Krankheitsverlauf dadurch schlimmer wird.

Was die farbige Bevölkerung in den USA angeht, so zeigt sich dort zusätzlich noch ein allgemeiner Vitamin D-Mangel.

https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Vitamin-D-Unterschied-zwischen-Korrelation-und-Kausalitaet-und-andere-Dinge/Sterblichkeit-von-Schwarzen-an-COVID-19-in-den-USA-deutlich-hoeher/posting-36511808/show/

https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_D
Boston (Massachusetts)
weiße Frauen 34,2
schwarze Frauen 16,4

Und dieses Vitamin D moduliert auch die Immunantwort:
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Schuetzt-Vitamin-D-vor-Covid-19/Re-Prof-Dr-Mosetter-Je-weniger-Vitamin-D-desto-groesser-ist-die-Anfaelligkeit-fue/posting-36511818/show/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28760906
"The results showed that vitamin D supplementation ... suppressed the production of proinflammatory cytokines (tumor necrosis factor alpha [TNF-α], gamma interferon [IFN-γ], and interleukin-6 [IL-6]) and inducible nitric oxide synthase (iNOS),"

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32252338
"Evidence that Vitamin D Supplementation Could Reduce Risk of Influenza and COVID-19 Infections and Deaths."

Das wären zusammen gleich 3 nachvollziehbare Mechanismen (allgemeine Fehlbehandlung mit Hydroxychloroquin + spezifischer Mangel an G6PD + Vitamin D Mangel), die bei Farbigen in USA besonders tragisch zusammen kommen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.05.2020 12:09).

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