Ansicht umschalten
Avatar von franziska (1)
  • franziska (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 15.04.2016

Zu einfache Voraussetzungen führen notwendig in Fehlbeurteilungen.

Erstens. Du musst unterscheiden zwischen dem Risiko, bei Exposition überhaupt eine Infektion zu entwickeln (Ausfall der innaten Immunität), dann, die Infektion nur mit aufwendigeren Stufen der Immunabwehr bewältigen zu können= Komplikationen zu entwickeln, und schliesslich das Risiko,.bei Auftreten von Komplikationen schwerere Verläufe erdulden zu müssen.
Wenn die ersten beiden Risiken nicht gegeben sind, ist die Gefahr durch die beiden andern gering. Das ist de rGrossteil der 30%. Diejenigen, die auch noch leicht infizierbar sind, sind VULNERABEL. Die sind gefährdet.

Zweitens. Die Welle läuft nicht über eine exponentiell anschwellende Masse Infizierter hoch bis zu einer Herdenimmunität von 80% - das ist die Ferguson-artige Fehlmodellierng, die sich in den Köpfen festgesetzt hat. Sondern sie endet, wenn die momentan tatsächlich Infizierbaren (und das sind, nach der im ersten Punkt eben vorgenommenen Differenzierung, NICHT alle Risikopatienten, sondern einige unter ihnen) eine mehr oder weniger prekäre Immunität ausgebiildet haben - eher zellulär gebunden.
Das ist in Grippesaisons der Fall, wenn 5-15% mehr oder weniger stark infiziert. Der Rest war vielleicht kaum exponiert, oder dank funktionierender innater Immunität, nicht infizierbar, oder hatte Hintergrundimmunität. Das reicht nun aber überhaupt nicht, um die nächste und übernächste Welle zu verhindern. Das Virus wird wiederkommen. Und die Grippewellen werden wiederkommen. Und wenn Vulnerable mehr werden, weil Grippesaisons "milde" verlaufen, wird die nächste Saison oder die übernächste "schwer".
Anfälligkeit zu thematisieren ist nicht Faschismus, wie hier manche zu glauben scheinen; es ist die Grösse, an der eben wirklich anzusetzen ist.
Vorerkrankungen anhäufen, mit Medikamenten-Massen in Schach halten, ist nur einfach vielleicht keine gute Strategie.
Unsere ganze Produktions- und Lebensweise, oh die so überaus produktive, ist vielleicht keine gute Strategie.
Industrie- und agrargifte sich in unseren Körpern anhäufen lassen, ist keine gute Strategie.
Das technomorphe (zum Trans-Humanismus, generell Leben-Technisieren drängende) Verständnis von Krankheit und Gesundheit führt vielleicht in eine Sackgasse.
Vielleicht sinkt ja die Lebenserwartung, und ist mit allen Pillen und Impfungen der Welt nicht mehr zu steigern?

Von all dem abgesehen...
..scheint die Regierung immer fahriger und gehetzter zu operieren, es werden, nebenbei, auch nur noch die immer selben "Experten"...

(lol, ein Spezialist in Molekulargenetik der Sarbecoviren ist Experte in klinischer Epidemiologie? ein Tierarzt? ein Mensch, der Differential-Gleichungen lösen kann, ist Immunologe? diejenigen, die solides Lehrbuch-Wissen in beiden Fächern vertreten, hingegen sind nur Pensionäre und nicht auf dem neuesten Stand der Forschung? als ob nicht die einzig Zeit hätten, sich tatsächlich in Studien zu vertiefen..)

...herangezogen, und das diagnostizierte "Mehr an problemen" wird mit einem "Mehr an Anstrengung/Opfer" bekämpft. Das erinnert dann doch immer mehr an Prozeduren der Vormoderne. Die Suche nach Schuldigen hat ja da und dort auch schon Konjunktur...

Bewerten
- +
Ansicht umschalten