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Avatar von _Peter_
  • _Peter_

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2016

Zwei Prognosen, die daneben lagen

1. Leopoldina-Studie von Mitte Dezember:
Inzidenzwert sinkt von Mitte Dez bis Mitte Jan auf <50, wenn Schulen und Einzelhandel in dieser Zeit geschlossen werden:
https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/coronavirus-pandemie-die-feiertage-und-den-jahreswechsel-fuer-einen-harten-lockdown-nutzen-2020/

Alle Stellungnahmen der Leopoldina sind im Kasten oben rechts verlinkt auf:
https://www.leopoldina.org/presse-1/nachrichten/ad-hoc-stellungnahme-coronavirus-pandemie/

Zwei Lehren aus der Studie:
- Modellrechnungen, die nicht auf soliden Daten und einem profunden Verständnis der Mechanismen aufgebaut sind, sind mit Vorsicht zu genießen.
- Politiker und Journalisten setzen nur die Empfehlungen um, die ihnen in den Kram passen. Von dem empfohlenen Stufenplan hat man weder in den Medien noch von den "Experten" und schon nicht von Politikern jemals wieder gehört.*

2. Die bevorstehende wärmere Jahreszeit [wird] wohl wenig beim Kampf gegen Covid-19 helfen. (Prof. Drosten, 9.3.2020)
Video ab ca. 1.00
https://www.spiegel.de/wissenschaft/coronavirus-christian-drosten-zur-verbreitung-des-virus-im-sommer-a-fb4fc65c-2910-470a-9148-1f46ca9e3454

Anmerkung: Schadenfreude ist wohl nicht angebracht. Im Sommer 2020 sind die Zahlen zwar drastisch zurückgegangen. Das dürfte zum Teil an den Temperaturen und den größeren Abständen bei Treffen im Freien gelegen haben. Bis in den August waren die meisten Menschen allerdings auch sehr vorsichtig, auch wurde der Lockdown nach langsam aufgehoben.
Den Optimisten, die glauben, das Virus werde auch dieses Jahr nach Ostern von alleine verschwinden, kann man nur wünschen, dass sie Recht behalten.
Persönlich würde ich mir wünschen, dass wir schnell die Teile des Lockdowns aufheben, die wenig Effekt auf die Ausbreitung haben. Auch, um die Massnahmen, die viele Leben retten können - Schutz der Risikogruppen und Vermeiden von Superspreading - länger durchhalten zu können.

Leopoldina-Empfehlung zum Stufenplan:
"Ist eine deutliche Reduktion der Infektionszahlen erreicht, kommt es in den darauffolgenden Wochen und Monaten ganz entscheidend darauf an, eine klare Strategie zu verfolgen, um diese Werte niedrig zu halten. Eine kontrollierte Infektionslage erlaubt unter bestimmten Bedingungen, die Aktivitäten des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens wieder aufzunehmen.
Von zentraler Bedeutung ist eine langfristige politische Einigung auf ein klares, mehrstufiges und bundesweit einheitliches System von Regeln, die ab einer bestimmten Anzahl von Fällen pro 100.000 Einwohner greifen. Dieser Katalog sollte verlässlich Maßnahmen vorsehen, die konsequent um- und mit Sanktionen durchgesetzt werden. Durch ein solches einheitliches, nachvollziehbares und langfristig orientiertes Vorgehen werden die Maßnahmen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen transparent, verständlich und planbar."

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