Die Quer"denker" nennen als Goldstandards ihrer Argumentationskette immer wieder die angeblich fehlende Übersterblichkeit sowie den Vergleich mit den angeblich genauso (oder weniger) gefährlichen Influenzaviren.
Zur Übersterblichkeit schrieb ich schon an anderer Stelle.
Daher zum Influezavergleich: in der letzten schweren Influenzapandemie starben zwischen KW40 2017 und KW20 2018 ca. 25.000 Menschen (in 33 Wochen). Angeblich sei Covid maximal so gefährlich wie Influenza.
1) Aktuell liegen wir am Ende von KW53 (also nach 14 von 33 Wochen) bei ca. 20.000 Toten
2) Ende Januar werden wir bereits bei ca. 32.000 Toten liegen
3) Selbst wenn die Kurve dann wieder runter geht, werden wir in KW20 2021 bei >40.000 Toten liegen. Das wäre > +50% gegenüber 2017/18.
+50% wäre schon viel, aber bis dahin wird die größte Risikogruppe zu >80% geimpft sein (bei Influenza erreicht man selten mehr als 35% in dieser Gruppe) und Pandemieschutzmaßnahmen werden weitere Infektionen nicht verhindern aber das Wachstum der Fallzahlen erheblich begrenzen. Die Maßnahmen haben auch eine messbare Wirkung auf andere Infektionskrankheiten, z.B. liegt die Anzahl der Atemwegserkrankungen aktuell ca. 70% unter den Vorjahren.
Doch der interessanteste Teil ist für mich die schon fast manische Fixierung auf angeblich ungenaue PCR Tests. Denn diese werden auch für den Influenza-Nachweis verwendet, und zwar (man höre und staune) mit einer Zyklenzahl, die üblicherweise zwischen 30 und 40 liegt (so wie heutzutage bei SARS-CoV-2).
Mit anderen Worten: Die Goldstandards der Quer"denker" (Übersterblichkeit, Vergleich mit Influenza) führen ihre eigene argumentativer Grundlage ad absurdum. Wir haben im April, November und Dezember eine Übersterblichkeit und der Referenzvirus "Influenza" ist sowohl weniger gefährlich, wird aber unkritisiert mit derselben Methode (PCR mit 30-40 Zyklen) nachgewiesen.
Unverständlich, aber auf eine gewisse Weise auch erhellend.