Es wird im Kern behauptet, dass etliche Patienten trotz einer klar nicht bestehenden klinischen Indikation intubiert worden seien, damit die behandelnden Ärzte/Krankenhäuser sich daran bereichern können und aufgrund dieser Falschbehandlung etliche Menschen zu Tode gekommen seien.
In Deutschland sterben laut Auswertungen jährlich bis zu 40.000 Patienten durch Behandlungsfehler. Wenn es dann noch um den Faktor 10 mehr Kohle für eine, für das Personal, "bequemere" Behandlung gibt, ergibt sich ein zumindest nachvollziehbares Bild.
1. Woran genau und warum sind die angeblich zu früh intubierten Patienten verstorben und wie ist der angeblich kausale Zusammenhang zwischen deren Tod und der Invasiven Beatmung pathomechanistisch erklärt?
Kannst du hier nachlesen. Keine Angst, ist nicht von den Querdenkern:
https://www.focus.de/gesundheit/news/bis-zu-50-prozent-sterben-daran-lungenarzt-fruehe-kuenstliche-beatmung-ist-groesster-fehler-im-kampf-gegen-corona_id_12787476.html
2. Die Behauptung, dass Patienten, bei denen die klinischen Kriterien für eine Indikation zur invasiven Beatmung nicht erfüllt waren (=keine akute/unnmittelbar bevorstehende Ateminsuffizienz), seien flächendeckend invasiv beatmet worden, weil damit mehr Geld verdient werden konnte, schrammt stark an der Verleumdung/übler Nachrede, solange sie nicht mit entsprechenden glaubhaft belegt wird. Also: weniger jumping to conclusions und mehr rationales Argumentieren, bitte!
Genau, völlig abwegig. Ähnlich wie die Behauptung, die Pharma-Riesen würden Milliardenumsätze mit experimentellen Gentherapien scheffeln indem sie Patienten unwissentlich zu Probanden eines globalen Menschenversuchs machen. Ach Moment, das ist ja gar keine Behauptung mehr, sondern Fakt.
3. Aufgrund der gerade zu Beginn der Pandemie oft vorhandenen Triagesituationen, in denen mehr (beatmungspflichtige) Patienten da waren als Beatmungsbetten zur Verfügung standen , sollte man doch meinen, dass die Schwurbeltheorie, wonach man bewusst Patienten über die Wupper habe springen lassen, um sich an deren invasiver Beatmung zu bereichern sich als komplett absurd erweist.
Diese Logik erschließt sich wohl nur dir.
Der Artikel leidet primar daran, dass er unreflektiert und vor allem ungeprüft Behauptungen einzelner Protagonisten kolportiert, ohne selbst auch nur eine basale Sachkenntnis zum Thema zu haben. Auf diese weise fehlt eine kompetente Einordnung in einen sachgerechten Kontext. Vielleicht wurde tatsächlich oftmals zu früh intubiert. Aber das sollen bitte Fachleute beurteilen und nicht eine Postille im Internet, die sonst über politische Randmeinungen debattiert.
Leider gibt es bisher eben nur einzelne Protagonisten, die sich trauen, das offensichtliche anzusprechen. Dass du alternative Sichtweisen auf die veröffentlichte Mehrheitsmeinung kritisch siehst, dürfte auf dein begrenztes, angstgesteuertes Weltbild zurückzuführen sein.
Hier ein kleiner Tipp, wenn man über ein medizinisches Thema schreiben will:
1. Erst mal mit den entsprechenden Fachgesellschaften Kontakt aufnehmen und sich eine Stellungnahme zu den diversen Fragen, die man hat, geben lassen.
Du meinst die Fachgesellschaften, die damit ihr eigenes fahrlässiges Versagen zugeben müssten, und deren Bereitschaft zur Aufklärung daher eher als gering einzuschätzen ist?
2. Dann gerne eine oder mehrere Zweitmeinungen einholen, z.B. bei Fachgesellschaften im Ausland (wenn man kein Englisch spricht, kann man auch in der Schweiz oder Österreich anfragen).
Hast du dir selbst schon die Mühe gemacht nachzuforschen, ob es ähnliche Aussagen aus dem Ausland gibt?
3. Man kann sogar bei der WHO anfragen.
Ok, damit wird dein eigentliches Problem jetzt ganz am Schluss erst deutlich.