Tatsächlich geht es in dieser Pressekonferenz der AfD-Bundestagsfraktion vom 12.12.2022 nicht, wie jenes im vorliegenden Artikel von Claudia Wangerin leider völlig kritiklos zitierte Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) behauptet, um den Vergleich zweier Subpopulationen aller gesetzlich krankenversicherter Menschen in Deutschland hinsichtlich des Diagnosekriterium einer oder mehrerer Impfnebenwirkungen nach einer COVID-19-Impfung, sonders ganz allgemein um eine drastische Zunahme unerklärlicher Todesfälle seit Anfang des Jahres 2021 im Vergleich zu den fünf vorangegangenen Jahren (2016 bis 2020 einschließlich), die gemäß Diagnoseschlüssel einfach unter den vier ICD-10-Codes R96.0 (»plötzlich eingetretener Tod«), R96.1 (»Todeseintritt innerhalb von weniger als 24 Stunden nach Beginn der Symptome, ohne anderweitige Angabe«), R98.0 (»Tod ohne Anwesenheit anderer Personen«) und R99.0 (»sonstige ungenau oder nicht näher bezeichnete Todesursachen«) erfasst wurden.
Dieser Befund wird noch quartalsweise aufgeschlüsselt, doch gemäß Datenanalyst Tom Lausen ausdrücklich nicht zur Erklärung einer Übersterblichkeit herangezogen, sondern nur zeitlich mit dem Beginn der Impfkampagne in Verbindung gebracht und in diesem Kontext dann als beachtenswertes Risikosignal gewertet, das bisher von den eigentlich zuständigen Behörden ignoriert wurde.
Kurzum, der vorliegende unkritische (schlechte) Artikel fällt in die journalistische Kategorie »nicht gerade unwahr, aber leider extrem irreführend«, denn interessiert hätte mich, ob die präsentierte Datenauffälligkeit so existiert, was doch auch unabhängig von der AfD, der KBV oder jenes Zi zu überprüfen sein sollte.
Für die Kernaussagen der PK reicht es aus, sich etwa acht Minuten lang Tom Lausen auf YouTube unter dem Link https://youtu.be/qfB6ZFUgIEk?t=29m30s anzuhören.