isjawu schrieb am 15.12.2022 07:18:
Plamage schrieb am 14.12.2022 23:36:
Bei 23:15 wird die Antwort auf Sicherts Anfrage eingeblendet, die genau die "herbeifabulierte" Kohorte beschreibt, von der von Stillfried schreibt, nämlich alle im Jahr 2021 in Deutschland Geimpften, bei denen Impfnebenwirkungen anhand der entsprechenden ICD-Codes an die kassenärztlichen Vereinigungen gemeldet wurden.
Wo hören Sie denn sowas heraus? Das geheimnissen Sie wohl eher hinein.
Ich höre es nicht, ich lese es, weil es eingeblendet ist und weil ich spätestens nach Lektüre des ersten Absatzes des zugehörigen Wikipedia-Artikels eine grobe Idee habe, was das Wort "Kohorte" bedeutet. Falls das auch zu sehr "gegeheimnisst" sein sollte: https://de.wikipedia.org/wiki/Kohorte_(Sozialwissenschaft)
Abschrift der Einblendung:
[...]
Sie haben um die Zusendung folgender Datenpakete per E-Mail gebeten:
- Paket 1: Filterung aller Versicherten, die in 2021 eine ICD-Codierung zu Impfnebenwirkung hatten. Sie haben beantragt, hierfür die Codierungen T88.1, T88.0, U12.9 und Y59.9 anzuwenden.
- Paket 2: Sie beantragen die Übermittlung einer Auflistung [der] Häufigkeit aller ICD-Codes der Versichertenmenge aus Paket 1 für den Zeitraum 2016 bis 2021, falls anteilig vorliegend auch für 2022, nach Quartalen. Die Datenabfrage soll nach Ihrem Antrag mit V und G erfolgen.
- Paket 3: Sie beantragen die Übermittlung einer Auflistung der Häufigkeit aller ICD-Codes aller Versicherten - ohne die Versichertenmenge aus Paket 1 - für den Zeitraum 2016 bis 2021, falls anteilig vorliegend auch für 2022, nach Quartalen. Die Datenabfrage soll mit V und G erfolgen.
Die KBV entspricht Ihrem Antrag und fügt als Anlage eine tabellarische Übersicht [...]
Lausen nennt die Zahlen zwischen 2016 und 2020 mehrfach "konsistent". Wahrscheinlich wollte er "konstant" suggerieren, tatsächlich ist es aber ziemlich offensichtlich, dass die Werte nicht gleich verteilt sind. Bei R96.0 steigen sie durchgehend um insgesamt 39%, oder knapp 8,6% pro Jahr im Durchschnitt.
Bei R96.1 und R99.0 ist es ähnlich, bei R98.0 gibt es eine unerklärliche Delle um Ende 2019 herum. Am krassesten ist es bei I46.1 zu sehen (52:34).Ist mir auch aufgefallen. Die Anstiege sind konstant, allerdings nicht sonderlich auffällig. Kann auch mit der allgemein erhöhten Sterblichkeit aufgrund steigenden Lebensalters der Bevölkerung zu tun haben. Kein Vergleich jedenfalls zur Explosion 2021/2022.
Ich finde sie sehr auffällig - sie sind nicht nur konstant, sondern steigt von 2016 bis 2019 bei R96.* jedes Jahr schneller an.
Übrigens kann ich mir kaum vorstellen, dass R98.0 für 2020 korrekt sein kann, wenn es für die Vorjahre korrekt ist. Nur 15% mehr in Abwesenheit anderer Personen Verstorbene trotz Lockdowns und Isolation?
Also entweder Fehler in den Rohdaten oder Fehler bei der Analyse.
Fehler möchte ich nicht ausschließen. Allerdings muß sich diesen Schuh auch das PEI und die KVen anziehen. Liefern 90 Seiten pdf mit Mikroschrift statt als Excel, wohl in der Hoffnung, daß sich da eh keiner durchwühlen mag.
PDF ist in der Tat ungeeignet für den Austausch statistischer Daten. Ist PDF gesetzlich oder per Entscheidungsrecht des Datenlieferanten vorgegeben oder hat Herr Sichert nur vergessen, seine Anforderungen bezüglich Datenaustauschformat in der Anfrage anzugeben?
Es würde mich interessieren, wie genau Herr Lausen die Zahlen aus dem PDF in seine Datenbank überführt hat (Quellcode!).
Die Schriftgröße ist vollkommen egal, solange die Zahlen als Text und nicht als Grafik enthalten sind.
Ob z.B. bei der Datenextraktiotionsmethode "Copy+Paste von Acrobat Reader nach Excel" (eventuell mit Zwischenstopp Notepad) die Zahlen dann korrekt angeordnet sind, ist bei PDFs aber eine ganz andere Frage.
Fehler können in beide Richtungen passieren; vielleicht sind die wahren Zahlen NOCH erschreckender?!
Wenn das stimmt was von Stillfried sagt, sind sie das sogar ganz sicher: Dann müsste der relative Zuwachs für 2021 nämlich unendlich groß sein, dank Division durch Null :-)
Und der Lausen scheint in der Tat ein Datenprofi zu sein, da habe ich erstmal volles Vertrauen.
Auf welcher Grundlage halten Sie ihn für einen Datenprofi?
Und selbst wenn er sehr gute Fähigkeiten haben sollte, wieso sollte ihn das vertrauenswürdig machen?
Ein Mensch hat immer die Wahl, ob er seine Fähigkeiten vorzugsweise zum eigenen Nutzen oder zum Nutzen der Anderen einsetzt.
Vertrauen Sie auch hochtalentierten Böcken (in der Gartenarbeit, meine ich)?
Die gesetzlich zuständigen Stellen (PEI und KVen) haben 18 Monate lang gemauert; dann macht ein anderer ihre Arbeit und DANN sind sie sofort zur Stelle und wissen es besser. Sehr schwache Vorstellung.
Ja, ist nicht schön. Da hat aber auch die Bundesregierung geschlafen, weil sie zum Anfang der Pandemie - als klar war, dass wichtige Informationen fehlen - keine Institution zur anlassunabhängigen Erfassung entsprechender Statistiken (mit entsprechender finanzieller und personeller Ausstattung) geschaffen hat.
Ein Skandal a la "1673% mehr Tote nach Beginn der Impfungen" ist es aber nicht.