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  • Leser2015

490 Beiträge seit 19.11.2015

Seit fast drei Jahren ersetzt das Bauchgefühl der Fachleute belastbarere Daten

Wenn ich die Aussage dieses Artikels überhaupt richtig verstehe, glauben die AfD-Bundestagsfraktion und der Datenanalyst Tom Lausen, dass Ärztinnen und Ärzte bei dem von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) statistisch erfassten Versichertenkollektiv der in Deutschland gegen COVID-19 Geimpften mit ärztlicherseits im Diagnoseschlüssel als T88.1, T88.0, U12.9 und Y59.9 kodierten Impfnebenwirkungen, also einer kleinen Subpopulation des gesamten Krankenversichertenkollektivs, ab dem Jahr 2021 deutlich häufiger, als dies historisch zu erwarten gewesen wäre, ungewöhnliche Diagnosen stellten, die im Diagnoseschlüssel dann unter die ICD-10-Kodierungen R96 bis R98, I46.1 und I46.9 fielen (https://www.zi.de/presse/presseinformationen/13-dezember-2022).

Prinzipiell sollte man schon die späteren Todesfälle in der Subpopulation der Krankenversicherten mit ärztlicherseits zuvor dokumentierten Impfnebenwirkungen herausfiltern und deren Todesrate dann in einem zweiten Schritt mit der Todesrate der restlichen Krankenversicherten im identischen Zeitraum vergleichen können, sofern sämtliche Diagnosen, also auch die Todesfälle betreffenden, in einem einzigen KBV-Datensatz enthalten sind.

Bei diesem Ansatz ginge es gerade nicht um den Impfstatus Verstorbener, wie im letzten Absatz des vorliegenden Artikels der KBV-Sprecher Wosnitzka suggerieren möchte, sondern um ärztlicherseits zuvor dokumentierte Impfnebenwirkungen, nach denen statistisch differenziert werden könnte, aber auch dann bliebe das grundsätzliche Problem, dass eine bloße statistische Auffälligkeit ohne echte Theorie im Hintergrund, etwa mit Hypothesen aus dem Bereich der Pathologie, niemals einen Kausalzusammenhang belegen kann, denn Zufälle gibt es viele.

In jedem Fall scheinen in letzter Zeit in Deutschland zu viele Menschen zu versterben, was sich der KBV-Vorstand mit der COVID-19-Pandemie erklärt, ohne dieses Expertenbauchgefühl wissenschaftlich genauer untermauern zu wollen oder zu können (https://www.kbv.de/html/2022_61368.php), doch hier existierte zum Kausalzusammenhang zumindest seit drei Jahren eine tragfähige Theorie, allein die Datenerhebung gestaltet sich schwierig, weil ungern obduziert wird.

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