Pnyx (1) schrieb am 23.07.2024 18:08:
Wenn von anderen Staaten die Rede ist, gemeinhin irgendwo in der Dritten Welt, wird von schwerer Korruption gesprochen. (Wobei ich mich nicht erinnern kann, je von solch exorbitant hohen Summen gehört zu haben...)
Ich kann mich auch noch gut erinnern, wie arrogant man von diesseits der Alpen nach jenseits der Alpen hinübergegrinst hat, als die Italiener in den 90ern in letzter Verzweiflung die "sauberen Hände" (Mani pulite) herauskramten, um ihre Tangentopoli (korrupten Städte) und ihren hochkorrupten Staat wieder handlungsfähig zu bekommen.
Mag sein, dass es in Italien seinerzeit noch eine Ecke härter war. Aber das Sauberland Deutschland gibt es schon lange nicht mehr - falls es dieses überhaupt je gegeben hat.
Die Italiener waren nur teilweise erfolgreich, haben es aber immerhin geschafft, ihre Parteienoligarchie aufzumischen und den verfilzten Großparteien Democrazia Cristiana und Partito Socialista Italiano relativ geräuschlos den Stecker zu ziehen. Mit so etwas könnte ich mich mittlerweile in Deutschland auch durchaus anfreunden.
Die öffentliche Hand ist heute kaum noch reformfähig. Die etablierten Parteien kontrollieren alle wichtigen Schnittstellen, so dass von echter Gewaltenteilung kaum noch gesprochen werden kann.