Hertzdame schrieb am 30.09.2014 22:15:
das ist schlicht ein Überlebensvorteil. Sozial unverträgliche Individuen werden weggemobbt. So bleibt eine Gruppe homogen und stabil. Gruppen die Quertreiber dulden, sind anfällig. Die Vorstufe von Mobbing ist soziale Kontrolle. Individuen, die daraus nicht lernen und sich anpassen, werden gemobbt. Sie haben dann drei Möglichkeiten. Entweder sie passen sich an, sie verlassen die Gruppe oder sie werden weiter gemobbt. Auch schwache oder wehrlose Individuen werden gemobbt. Das mag nicht besonders nett sein, es ist aber letztendlich ein Überlebensvorteil für die Gruppe, die keine Nichtsnutze durchbringen will.
Ja, aber nur wenn man sich das so denkt wie du das tust! So als ob wir noch als Neandertaler durch die Welt laufen würden, in so steinzeitlichen Horden, oder in ganz frühgesellschaftlichen Zusammenhängen leben würden!
Aber selbst in solchen Horden, in denen es vorwiegend um Überleben ging, ist Mobben nicht unbedingt immer eine kluge Handlung! Zum einen, könnten sich die Betroffen ja noch als sehr wichtig erweisen, zum anderen könnten sie auf üble Rache aus sein!
Aber davon abgesehen (und auch von dem Tatbestand, dass wir Menschen uns vor ca. 6 Millionen Jahren vom Affen trennten), wir leben in modernen Gesellschaften, die auch ganz was anderes ein- und abfordern als irgendwelche Ur-Horden! Und wir haben gelernt, wir haben die Menschenrechte deklariert, Zivilisation geschaffen - das ist halt eine ganz ganz ganz andere Ausgangssituation - und vll. das Ergebnis langer langer Lernprozesse!
Ein weiterer fragwürdige Aspekt ist die Übertragung, also der Umstand, dass du Verhalten von Primaten 1:1 auf Menschen überträgst, was ja eigentlich überhaupt nicht geht!
Und dann stellt sich einfach auch noch die Frage, was ist sozial unverträglich? Das kann ja in einer so großen Gesellschaft wie der unseren nur sehr relativ sein. Und: Mobben kann teuer sein! Gesundheitskosten wegen Behandlungen, Kosten wegen Racheakten, Kosten wegen Gerichtsprozesse usw.
Also Mobben geht gar nicht!
Bob