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  • yossarian

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Herman Kahn

Franz schrieb am 28. Juli 2003 13:06

> Ich empfehle ich den Ideenforschern, sich die Artikel über das Leben
> "im Jahr 2000" zanzuschauen, die in den normalen Illustrierten der
> 50er und 60er Jahre einen festen Bestandteil bildeten.
>
> Da wurde mit bunten Bildern das Leben im "Jahr 2000" geschildert:
> Wohnen im 500sten Stock, Autos, die bei Stau einfach den
> Helikopterrotor ausfahren, Urbarmachung des Amazonasbeckens, Sieg der
> Medizin über Krankheit, Altern und Tod, und die Städte auf dem
> Meeresgrund, über die Degenhardt sich in seinem Song lustig machte.
> (Daß die Gegenutopien des Marxismus ebensowenig Bodenhaftung hatten,
> wußten die, die er veräppelte, besser als er.)
>
> Es wäre fruchtbar, sich bewußt auf die Peinlichkeit und das
> Schamgefühl einzulassen, die diese Erbauungsliteratur heute auslöst,
> da wir dort sind, wo dieses menschengemachte Himmelreich damal
> hinprojiziert wurde.
>
> Franz

Der Großmeister solcher Vorhersagen hat einen Namen: Herman Kahn.

 Literaturtips:

"The Year 2000" (von 1968) und weil der Knabe nicht faul war, schrieb
er 1976 auch noch "The next 200 years" sowie sein Standardwerk:
"Things to come" (1972). Er war im Übrigen auch der Meinung, ein
Nuklearkrieg könne gewonnen werden ("On Thermonuclear War", von
1961.) Ihr ahnt es sicher: Hermi K. war Ami und würdiger Vorläufer
der heutigen Neocons.

Hirnrissige Gedanken wie die mit dem Atomkrieg mögen andere dazu
verleitet haben, es zwei Jahre nach erscheinen des Buches, also 1963,
bei der Kubakrise mal drauf ankommen zu lassen. Die Tatsache, daß
sich die Welt damals nicht in die Steinzeit zurückgebombt hat, gibt
mir heute noch ein bißchen Hoffnung für die Zukunft.

mfG, yossarian

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