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  • Semsemnamm

mehr als 1000 Beiträge seit 18.06.2003

Re: Die Nazikeule zieht bei mir nicht mehr!

/dev/tty schrieb am 22. Oktober 2010 17:01

> ...und er auch kein
> Historiker mit den Anspruch, ein wissenschaftliches Werk zu
> schreiben, ist.

Dann sollte er das vielleicht auch lassen. Wenn ich nicht den
Anspruch habe, über etwas zu schreiben, wovon ich keine Ahnung habe,
dann schreibe ich auch nicht darüber.

Klartext: Über den 2. Weltkrieg wird viel Mist erzählt, von allen
Seiten. Natürlich gibt es die Siegerjustiz, und natürlich schreibt
der Sieger die Geschichtsbücher. Was mich aber bei den ganzen
Revisionisten stört - und da macht auch Schultze-Rhonhof eben keinen
Unterschied - ist der klägliche Versuch, die deutsche Kriegsschuld zu
relativieren, indem sie immer wieder die angebliche Mitschuld anderer
aufführen. Insbesondere dann, wenn es um Polen geht. Da wird von
einer Mobilmachung der Polen im Frühjahr 1939 fabuliert, ohne den
Fakt in Betracht zu ziehen, daß das Deutsche Reich sich zu diesem
Zeitpunkt so ziemlich alle umliegenden Länder bereits einverleibt
hatte und es nur noch eine Frage der Zeit war, bis sie auch Polen
angreifen. Das konnte jeder mit nur einem Hauch von Verstand zu
diesem Zeitpunkt ahnen. Daß Polen dann mobil macht, um dem wenigstens
etwas entgegensetzen zu können, liegt auf der Hand, ist absolut
verständlich und nur ein Idiot würde das als Aggression auffassen.
Die Revisionisten und eben auch Schultze-Rhonhof verdrehen da aber
ganz bewußt die historischen Fakten, da wird sogar behauptet,
Deutschland wollte gar keinen Krieg! Und ja, auch Schultze-Rhonhof
behauptet das.

> Ganz nebenbei bemerkt, ist eine intensive inhaltliche
> Auseinandersetzung mit sogenannter "Standardliteratur" nicht ratsam,
> wenn man keine Schwierigkeiten möchte, da die Geschichtsforschung zu
> gewissen 12 Jahren immer noch Besatzungsrecht unterliegt (siehe
> Grundgesetz und 2+4-Verträge).

Die entsprechenden Artikel des GG und Absätze des 2+4-Vertrages würde
ich aber gern mal lesen, aus denen man das ableiten könnte.

> Jetzt widerlegen Sie sich selbst, also ist Ihnen doch nur wichtig,
> "politisch korrekte" Quellen zu verwenden.

Nein, ich möchte keine "politisch korrekten" Quellen verwenden. Aber
ich möchte Quellen verwenden, deren Behauptungen überprüfbar sind
(keiner von uns war dabei und Zeitmaschinen gibt es nun mal nicht,
also können wir uns nur auf das Geschriebene verlassen).
Schultze-Rhonhof bezieht sich aber überwiegend auf revisionistische
und rechtsextreme Quellen. Revisionisten und Rechtsextreme - das sind
die Typen, die auch den Holocaust leugnen, für den es nun mehr als
genug Beweise gibt. Und auch wenn Schultze-Rhonhof das vielleicht
nicht macht, werden seine Ausführungen dadurch jedenfalls nicht
unbedingt glaubwürdig.

> Wozu sollte man sich mit
> "Standardliteratur"  beschäftigen, wenn diese keine relevanten Fakten
> enthält oder eine inhaltliche Auseinandersetzung damit nicht möglich
> ist? Dann würde man ganz schnell beim Niveau eines Guido Knopp
> landen!

Naja, es gibt wohl noch ein paar Dinge zwischen Revisionismus und
Guido Knopp...

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