Bernhardtiner schrieb am 28.11.2016 13:56:
Ich hatte Gelegenheit des direkten Vergleichs mit einem guten Bekannten, dessen Haus zufälligerweise die gleiche Wohnfläche und sogar die gleich Dachform hat wie das meinige, allerdings konventionell gebaut ist. Seine Heizkosten liegen um 500 EUR pro Jahr höher, als bei mir. Mein Wärmedämmverbundsystem für das äußere Mauerwerk (den Preis für die Dachdämmung weiß ich nicht mehr) kostete seinerzeit 10 TDM, umgerechnet also 5 TEUR. Damit hatte es sich also nach zehn Jahren bereits rentiert.
ctYeti schrieb am 28.11.2016 17:29:
Ich nehme mal an, die Anrede "Du" ist Ok.
Klar doch, wir sind doch hier im Forum! :-)
Deine Erfahrungen in allen Ehren, aber zwei Punkte an Kritik habe ich:
Deine Dämmarbeiten waren aufwändig (Zwangsbelüftung usw., aber genau so sollte es halt gemacht werden), sind nicht wirklich mit dem zu vergleichen, was heute "routinemäßig" gemacht wird.
Zweitens:
Seine Heizkosten liegen heute 500 Euro höher als Deine und Dein Umbau hat vor mehr als zwanzig Jahren ca. 10000 DM ("ca." will sagen: weit mehr als, wenn man die Belüftung und die Dachdämmung mit einrechnet, oder?) gekostet.
Und Du willst doch nicht ernsthaft 1990'er DM mit 2016er € vergleichen, also 1,956 zu 1 umrechnen?
Deine Umbauten für DM 10000 von damals kosten heute €15000 und mehr. Und seine €500 heute sind auch wesentlich weniger als DM 1000 in den 90'ern.
Hast Du wenigstens Deine Styroporkiste von außen wieder verklinkert, damit es einigermaßen aussieht? Oder waren das vorher schon verputzte Ziegel?
Deine Einwände sind nachvollziehbar. Ich will versuchen, sie ebenso nachvollziehbar zu entkräften:
- Ja, es war seinerzeit sicher etwas aufwendiger, als heute. Aber zum einen sollte man als Techniker Innovationen gegenüber aufgeschlossen sein und zum anderen hatte ich in meinem Leben zuvor in einem Dutzend Wohnungen verschiedenster, immer jedoch herkömmlicher Wohnungen gewohnt und in keiner ein angenehmes "Wohlfühlklima" vorgefunden. Es mußte also irgendwie besser gehen und siehe da: Es ging!
- In meinem Originalpost hatte ich nicht erwähnt, daß besagter Heizkostenvergleich etwa zwölf oder gar dreizehn Jahre zurückliegt. Die Preisdifferenz dürfte nun also in gleicher Höhe gestiegen sein, wie seit dem die Energiepreise angewachsen sind. Die Energiepreise werden weiter steigen und somit auch die Preisdifferenz.
- Auch hast Du recht, daß heute Kosten und Preise höher liegen. Allerdings bekommt man auch deutlich mehr fürs Geld:
Meine Lüftungsanlage hat einen Wirkungsgrad von etwa 2/3, die heutigen liegen bei 90%. Bei mir muß ich Sommer- und Winterbetrieb manuell umstellen ("Sommer-Bypass"), heute geht das automatisch. Ich mußte damals die Luftströme im Haus manuell einregeln, heutzutage wird jedes Zimmer einzeln elektronisch geregelt. Auch die Dämmmaterialien sind heute ganz andere als damals, was sowohl die Dämmwerte, als auch die Festigkeit betrifft.
- Die Preise relativieren sich zudem in der derzeitigen Niedrigzinsphase insofern, als daß ich damals etwa das Vierfache an Zinslast hatte. Heute kann man also höhere Kosten mit gleichem oder gar weniger Finanzierungsaufwand schultern. Ganz davon abgesehen, daß mein Einkommen Anfang der 90er nicht auch nicht vergleichbar mit heute war...
- Verklinkerung war in unserem Bebauungsplan explizit ausgeschlossen worden. Ist allerdings in unserer Gegend auch nicht üblich. Aber ein Wärmedämmverbundsystem kann man normal wie jedes Haus verputzen. Man macht da lediglich eine Armierung drunter, damit nichts reißt. Ich bin mir nicht sicher, wie Du das mit den "verputzten Ziegeln" meintest, aber falls Du das Dach meintest: Aus innenarchitektonischen Gründen hatte ich eine Außendachdämmung gewählt und darauf liegen ganz normale Tonziegel.
Viele Grüße!
F.