Von 2017 - 2019 wurde die Serie "Legion" ausgestrahlt. Sie ist im X-Men-Universum angesiedelt, hat aber eine starke Psycho-Horror-Komponente mit Elementen des absurden Humors. Ich liebe diese Serie, ist aber wahrscheinlich nicht massentauglich.
Es gibt zwei homosexuelle Charaktere, was aber nie explizit erwähnt wird. Ein Mann ("Bösewicht") erholt sich von Verbrennungen im Spital und bekommt Besuch von seinem Ehemann und seinem Kind, sonst erfährt man nichts und es wird auch nicht weiter thematisiert.
Eine Frau spricht einmal darüber, dass sie lange nicht gef...t hat und erwähnt beiläufig, dass es hier keine hübschen Frauen gibt (ist ein eher vulgärer Charakter).
Ein dritter Charakter besteht aus einer Frau und einem Mann, die sich einen Körper teilen. Die Frau ist die Kämpferin, der Mann ist Wissenschaftler. Dieser Charakter (oder beide Charaktere) berühren ein stückweit das Transthema, aber es wird nie ausgebreitet oder mit dem Holzhammer eingeprügelt.
Diversität wird in dieser Serie angedeutet, beiläufig behandelt und nicht herausgestellt oder aufdringlich präsentiert. So wünscht man sich das.
Was ich so abstossend an dieser ganzen Gender-Debatte finde, ist die Penetranz mit der sie in mein Leben gepresst wird und dass ich es nicht nur tolerieren, sondern auch wertschätzen und toll finden muss. Ich könnte besser damit umgehen, wenn ich nicht ständig das Gefühl hätte, es packt mich jemand von hinten an den Hals und drückt meine Nase in jeden Themenbereich, der das Thema "Trans" auch nur hauchdünn tangiert. Mit dieser Methode erreicht man bei mir nur, dass ich mich angewidert abwende.
Die Gender-Debatte rückt das Geschlecht in den Mittelpunkt, dort hätte ich aber gerne wieder den Menschen. Ich würde gerne wieder den Menschen sehen, unabhängig davon wie er sein Geschlecht definiert. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich noch aus einer Generation komme, deren Mitglieder sich erst mit dem Geschlecht des Gegenübers beschäftigt haben, wenn man etwas "Konkretes" damit machen wollte.