Da beschwert man sich also drüber, dass in Hollywood die Ideologie über Qualität gestellt wird - und präsentiert einen nur mit einer anderen Ideologie aufgeladenen Film.
Hat sich IRGENDJEMAND mal gefragt, ob der Film wenigstens lustig ist? Wohl nicht. Und so tappt man genauso in die gleiche Sch... die man dem klassischen (also linkem) Hollywood vorwirft. Ideologie über Qualität.
ich verehre Star Trek dafür, dass da schon immer heiße Eisen angefasst wurden. Menschenrechte, Rassismus, Sterbehilfe, Sklaverei, Waffenhandel.... you name it. Aber das war alles in eine gut gemachte Unterhaltungssendung eingebettet. Dass diese Themen immer durch irgendwelche Aliens repräsentiert wurden, hat dafür gesorgt, dass man das Thema immer auch aus einem anderen Blickwinkel gesehen hat und plötzlich darüber reflektieren konnte.
Und es war gut.
Jetzt versucht man das ganze mit dem Holzhammer in alles mögliche einzubauen. Nicht nur das. Das ist die höchste Priorität und dann wird notdürftig eine dünne Story aussenrum gestrickt. (Mit der "Damen"-Basketballmanschaft ja auch nicht anders.)
Und dann kommt Disney.
Seit mittlerweile fast 100 Jahren zieht man seine Ideen ausschließlich aus dem nordhessischen Kulturkreis, weil da nochmal 100 Jahre früher zwei Typen mal systematisch Geschichten gesammelt und katalogisiert haben - und wundert sich dann, warum man man nicht ethnisch divers genug ist!!
Der einzige Film der in Afrika spielt, ist dann eine Nacherzählung von "Hamlet". Mit Tieren. Ist ein super Film geworden. Aber trotz Savannen-Romantik-Anstrich im Kern so englisch-dänisch eurozentrisch wie man versucht es nicht zu sein.
Das ist doch so dämlich wie sich ständig mit dem Hammer auf den Fuß zu hauen und sich dann zu wundern, warum es weh tut!
Ich hatte als Kind ein dünnes Taschenbuch mit "Märchen aus aller Welt". Alt genug dass einige Bezeichnungen heute beleidigend wären, aber mit einem Schatz an neuen Märcheinideen, der vor ihnen liegt und der nur gehoben werden müsste. Der ganze afrikanische Kontinent und die Geschichten der indigenen nordamerikanischen Völkern ist voll mit neuen, unverfilmten Märchenstoffen! Und wenn man unbedingt "divers" sein möchte - das kommt automatisch mit!
Wenn im KiKa Sonntags um 12 mal wieder russische Märchenfilme aus den 50ern laufen, ist das frischeres Material als der Disney-Output der letzten 10 Jahre. Arielle ist jetzt eine PoC und ihr Fischfreund sieht aus wie eine entlaufene Chimäre aus dem Gen-Labor. Wow. Wokeness-Checkliste erfüllt, aber der Film ist unnötig.