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  • pi-circle

817 Beiträge seit 21.02.2019

Re: Unbegrenzte Haftung für EE bei Blackout

Übrigens könnte es auch aus bislang nicht diskutierten Grund (Versachlichung der Debatte) von großem Vorteil sein, Haftpflichtversicherer für größere Unfälle (z.B. GAU bei Kernkraftwerken) umfassender mit an Bord zu nehmen (wenn die Kosten über einen gemeinsam eingerichteten Versicherer aller Kraftwerk Betreiber getragen werden). Nehmen Sie das Beispiel Fukushima. Hier fallen Kosten von ca. 200 Milliarden US$ an, ein wesentlicher Teil für die Dekontaminierung der Region (und Entschädigung der dort lebenden Personen). Diese Kosten werden nach meiner Kenntnis zu einem großen Teil vom japanischen Staat getragen (nach Verstaatlichung des Kraftwerkbetreiber). Würde nun eine Versicherer die Kosten übernehmen müssen, würden die Versicherung zunächst einmal die Frage stellen ob die Dekontaminierung und Umsiedlung der Bevölkerung überhaupt notwendig ist und wenn ja in welchem Umfang. Die Frage wird von Gutachtern beantwortet wobei irrationale Ängste der Bevölkerung für die Versicherung irrelevant wären. Es zählen nur die Schäden die messbar auf ein Ereignis (z.B. GAU) zurückgeführt werden können. Die Politik (also der Staat) nimmt dagegen auf diese irrationalen Ängste der Bevölkerung Rücksicht und führt u.U. eine Dekontaminierung durch, die rational gesehen gar nicht notwendig bzw. sinnlos ist. Sie würden sich wundern wie schnell dann die Kosten nach unten gehen. Aktuell liegt nämlich die radioaktive Exposition in der Region Fukushima in einem Bereich (max 20mSievert in den noch am stärksten kontaminierten Regionen) der sich in anderen Regionen der Welt (z.B. kaspisches Meer, Braslien u.a.) alleine aufgrund rein natürlicher Strahlenexposition findet (bis 24 mSievert/Jahr) ohne dass dies dort zu einer messbaren Gesundheitschädigung führt (laut WHO).

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