Den letzten Abschnitt - der zeigt, dass eine anderes Verständnis von Datenschutz durchaus Sinn machen KANN - zeigt auf wunderbare Weise die Skalierungseigenschaften sozialer Pänomene.
Wohin wir auch schauen, es gibt immer das Ich, das Wir, und die Anderen - und jeweils gelten andere Regeln - bzw. halten wir andere Regeln für sinnvoll.
Denkt drüber nach - ihr Denker, die ihr euch für "links" haltet - denn das hat weitreichende Konsequenzen - bis hin zur Gültigkeit von Kants "Kategorischem Imperativ", und weit darüber hinaus - denn es ist eine ideologische Waffe, die von der "Gegenseite" teils intuitiv, teils virtuos eingesetzt wird.
Wo die Natur, die Dynamik, und die Erscheinung eines Phänomens vom betrachteten Masstab abhängt - ist eine ALLGEMEINE (oder allgemeingültige) Formulierung ohne Masstabsangabe schlicht nichts weiter als Verbalismus - und den gilt es kenntlich zu machen.
Beispiel (wieder mal) "Solidarität" in der Coronakrise - die Welthungerhilfe ewartete (Stand letztes Jahr irgendwann) 30 Millionen ZUSÄTZLICHE Tote - nicht infolge des Virus - sondern als Folge der (ach so solidarischen) Lockdowns. Hier wird ein Rahmen (teils national, teils europäisch) implizit gesetzt - aber als allgemeingültig verkauft ...
Und noch ein Wort zur Dynamik solcher Systeme. Folgt man Taleb (der da von mathematischer Seite rangeht) in seinen Ausführungen im "Schwarzen Schwan" - so spielt sich die generell in "Absurdistan" ab - dh. der mehr oder weniger zufällige Einzelfall dominiert - die Wirkung berechenbarer gemittelter Grössen tritt zurück ...
... auf denen letztlich auch Marxens Ausführungen zu Wert und Mehrwert und zur Kapitalakkumulation gehören - oder solche Sprüche wie "der Faschismus ist die letzte Stufe des Kapitalismus" (der sich als extrem wandelbar erwiesen hat) - oder "Ausgerüstet mit einer wissenschaftlichen Weltanschauung ziehen wir alle an einem Strang - deshalb sind wir dem Kapitalismus, wo verschiedene Interessen in verschiedene Richtungen ziehen, überlegen" (was draus geworden ist, wissen wir).
Die klassische intellektuelle Linke war immer stolz auf ihre Übereinstimmung mit den Fortschritten in den Naturwissenschaften - aber zu Zeiten von Marx war weder etwas über "die Fraktale Geometrie der Natur" bekannt, samt ihrer Implikation einer fundamentalen Unvorhersagbarkeit des Verhaltens komplexer Systeme - noch über die talebschen Schwarzen Schwäne, die auf die "unbekannte Unbekannte" abstellen - die die Methode der Induktion ausserhalb der Mathematik ad absurdum führen.
Also, ihr "linken Denker", soweit ihr noch nicht vom System assimiliert und zu seinen Drohnen geworden seid - statt "das blöde Volk" zu belächeln, das eure Vorstellungen einfach nicht akzeptieren will - setzt euch auf den Hosenboden und lernt!
Mandelbrots "Die Fraktale Geometrie der Natur" - Talebs "Schwarze Schwäne" - sein Konzept von "Antifragilität" - sowie seine Auffassung von Ethik und Verantwortung als skalierende Grössen in "The skin in the Game" wären ein guter Anfang.