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  • dynamic_hedgehog

195 Beiträge seit 24.01.2023

Re: Nachrichten vs. Meinung vs. Hetze

AlphaBandit schrieb am 18.05.2024 10:31:

Da ich schon ein gewisses Alter habe und mich daher gut an die TV-Nachrichten aus den 70ern und 80ern erinnern kann, bin ich der Meinung, dass sich die Nachrichten über die Jahrzehnte sehr zum negativen entwickelt haben. Und damit sind nicht nur die privaten Nachrichtenformate gemeint, sondern vor allem die ÖR's. Mit den privaten ab den 90ern hat die Entwicklung mMn aber angefangen und sich stetig verschlechtert.

Wenn ich das mit Freunden und Bekannten diskutiere ist das oft ein Streit-Thema. Die meisten sehen diese negative Entwicklung nicht.

Allein das Werkzeug "Meinung" ist dermaßen aus dem Ruder gelaufen. Gefühlt waren Nachrichten damals zu 90% emotionslos vorgetragene Sätze und Inhalte die man vom Skript abgelesen hat. Das Format "Meinung" gab es zwar damals natürlich auch schon, aber wurde immer sehr präsent als solche zu Erkennen gegeben und es nahm eben nicht so viel Raum ein.

Wenn ich mir das heute alles so ansehe.... Da wird oftmals schon mit dem ersten Satz ein Framing begonnen, überladene Worte und Wortkombinationen genutzt, Bilder zum Verstärken herangezogen. Das hat m.E. alles nichts mehr mit Nachrichten zu tun, sondern es wird bereits ab der ersten Sekunde eine, mindestens mal subile Meinung in die Gehirne der Zuschauer reingeprügelt.

Sehe nur ich das, oder bilde ich mir das ein?

Was meint Ihr ?

Darüber hinaus: ich sehe mittlerweile auch die Grenze von Meinung zu Hetze auch immer öfter überschritten. Ebenfalls subtil, aber mit ein bisschen Fingerspitzengefühl und Empathie nicht übersehbar.

Es gibt natürlich Ausnahmen und auch immer wieder mal Lichtblicke aber diese werden immer seltener.

Peace !

Reicht doch, wenn man sich auf dem WDR oder wo das läuft, die Tagesschau von vor 40? Jahren anschaut. Ein ganz anderer, sachlich-nüchterner, ja bisweilen könnte man den Stil gar als trocken charakterisieren.

Heute dagegen haben "Nachrichten" häufig einen unsachlichen Stil, der durch unterschwellige Emotionalisierung auch ins Manipulative abzudriften scheint. Leider betrifft das nicht nur Örr Tee L, sondern auch die Öffies oder Medien wie den Spiegel, den ich vor gar nicht all zu langer Zeit, Jahrzehnte sind nicht so lang, noch gerne gelesen habe.

Zur Einordnung. Ich befinde mich zeitlich im vierten Jahrzehnt meines Lebens. Aber selbst meiner Liebsten, die zehn Jahre jünger als ich ist, fallen diese Änderungen auf was bei ihr gar dazu geführt hat, dass sie sich schlicht keine "Nachrichten" mehr anschaut. Wozu auch? Denn wie heißt es so schön hier im Hessischen:

"Verarsche kann ich mich auch allein."

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