Cybdmn schrieb am 26. Januar 2006 16:02
> Die trockene fast ketzerische Art des Klippenkotzerhumors ist eben
> inkompatibel zum eher zurückhaltenden Humor der Häuslebauer. *g*
Hehe, das trifft es ganz gut. :-)
> Manche möchten es gar nicht verstehen, die lassen sich gerne den
> Knüppel frei Haus liefern den sie dir über den Schädal ziehen.
Das ist echt ein Problem, nicht nur hier im Forum. Es gibt Leute, die
denken in Mustern und nach dieser Mustern definieren sie, was gut und
schlecht, falsch und richtig ist. Meist richten sie sich da nach
anderen Menschen, dem Fernseher, dem Gesetz, irgendwelchen Büchern
etc., also weniger nach dem eigenen Gefühl oder Gewissen oder auch
Kopf. Wenn Du nun mit irgendwelchen Worten in einem bestimmten
Zusammenhang zu einer bestimmten Trefferwahrscheinlichkeit auf ein
bestimmtes Muster paßt, das in ihnen als "schlecht" deklariert ist,
dann geht's los. Dann bist Du gebrandmarkt, für immer, und wirst es
nicht mehr los. Dann bist Du das Objekt ihrer Projiektion, mit dem
sie sich selbst einen Anstrich der Anständigkeit geben. Mich erinnert
das immer an kleine Kinder, die irgendwas besonders gut und eifrig
machen wollen, wenn der Papa zuguckt, damit sie mal ein wenig
Anerkennung bekommen...
Die funktionieren so zuverlässig wie ein Algorithmus, nur besonders
lernfähig sind sie nicht. Ich hab mich hier schon weiß Gott was
herumgestritten, aber das ist mir inzwischen wurst, sollen die Leute
doch denken, was sie wollen. Ich behalte meinen Klippenkotzerhumor,
meine Ironie und meine eigene Denkweise. :-)
Aber ich scheife schon wieder ab. :-)
> Der Herdentrieb ist sicher der grösste Faktor, aber ich finde die
> Typen die das alles auch noch ganz toll finden viel schlimmer.
So was gibt's...?
> Übrigens: Eine Chatterin die ich sehr gut kenne meinte mal zu mir
> Verachtung sei etwas Schlechtes. Auch wenn ich hin und wieder in
> Versuchung komme, muss ich ihr schon Recht geben. ;-)
Da hat sie ja auch eigentlich Recht. Verachten war ein bißchen
harsch, "verständnislos sein" trifft es eher.
> Auja, David Lynch. Da bewegen wir uns auf gleichem Level. Ich denke
> ich erzähle dir nichts Neues, aber mit The Straight Story schlägst du
> 2 Fliegen mit einer Klappe, ein ruhiger Film von David Lynch.
> Für mich hat er bei aller Genialität allerdings nie wieder die Dichte
> und Intensität von Eraserhead erreicht. Leider kam der in Deutschland
> nie auf Video oder DVD herraus, so musste ich auf meine Aufzeichnung
> der einzigen Ausstrahlung vor 10 Jahren bei arte zurückgreifen, bis
> ich die UK DVD in Zürich gekauft habe.
Eraser Head ist der einzige, den ich noch nie gesehen habe, dabei
habe ich den auf DivX. Muß ich endlich mal nachholen...
> Ziemlich gut fand ich auch Cube, ich verstehe nur den Hype um den
> Film nicht. Für das typische Popcorn Publikum war er eigentlich viel
> zu psychologisch. Sehr interessant wie die Masken der einzelnen
> Charaktere unter dem Stress fallen und sie zum Teil komplett naders
> reagieren als sie es warscheinlich von sich selbst geglaubt haben.
Oh ja, Cube fand ich auch klasse! So Filme mag ich auch gerne, die
man quasi als Theaterstück inszenieren könnte. Ein älterer, der mir
da einfällt ist "12 Angry Men".
> So etwas wäre allerdings auch für die Deutschen mal ganz gut. Ich
> habe fast 2 Jahre in der Schweiz gelebt, und kann über vieles hier
> auch nur noch lachen. Manchmal weiss ich allerdings nicht ob ich eher
> heulen sollte. ;-)
Jo, aber es gibt klasse Folgen, wo Deutsche vorkommen. Am besten ist
"The heartbroke kid" aus der 16. Staffel, da nehmen die Simpson
deutsche Backpacker auf. Die schimpfen die ganze Zeit über Amerika
und zwingen Homer dazu, für ein bißchen Geld "99 Luftballons" zu
singen, auf deutsch!! Also unbedingt original gucken. Gibt's beim
Esel.
> Eigentlich ist es eine Schande. Das Land hat Vieles worum man sie
> beneiden könnte. Nicht nur die grandiose Landschaft die sie
> konsequent vernichten.
Ja, schon.
> Ich denke da ans MIT und Ähnliches, das hebt sie in vielen Dingen ab,
> aber dieses geballte hochentwickelte Wissen nutzen sie entweder
> falsch, oder sie machen mit Patentwahn und ihrem asozialem
> Schulsystem nicht das daraus was möglich wäre.
Ich habe das Gefühl, dass die Amis ihre "Hochzeit" in der ersten
Hälfte des 20. Jhr. hatten. Da waren sie vor allem den Europäern
meilenweit voraus, aber seit 45 geht's eigentlich kontinuierlich
bergab und in Richtung Totalitarismus.
> Aber das ist ja leider kein typisches US Problem, Deutschland war ja
> auch einmal das Land der Dichter und Denker, aber davon ist auch nur
> noch ein Schatten übrig geblieben.
Heute sind wir nur noch dicht...
> Das ist ganz übel. Typische Verlierer*. Kriegen nichts auf die Kette,
> weil sie ihren Arsch nicht hoch kriegen und setzen dann Bier saufend
> und grölend vorm Fernseher. Gewinnt ihre Mannschaft heisst es dann
> "Toll haben WIR das wieder gemacht". Denen sag ich dann immer gerne:
> "Naja, eigentlich haben die das gemacht, du hast ja nur dein Bier
> gesoffen und rumgegrölt." *g*
Hehe...
> *Verlierer in dem Sinne dass sie nichts aus ihrem Leben machen, sich
> dem Stillstand ergeben haben.
> Eine Definition darüber was "etwas aus dem Leben machen" ist erspare
> ich mir, weil das jeder für sich selbst definieren muss. Das kann
> beruflicher Erfolg sein, aber auch eine konsequente
> Persönlichkeitsentwicklung.
Full ACK. Mir ist dabei die Entwicklung wichtiger. Beruf ist nur zum
Geldverdienen, es sei denn... aber das sehen wir dann. :-)
Gruß, Z.
> Die trockene fast ketzerische Art des Klippenkotzerhumors ist eben
> inkompatibel zum eher zurückhaltenden Humor der Häuslebauer. *g*
Hehe, das trifft es ganz gut. :-)
> Manche möchten es gar nicht verstehen, die lassen sich gerne den
> Knüppel frei Haus liefern den sie dir über den Schädal ziehen.
Das ist echt ein Problem, nicht nur hier im Forum. Es gibt Leute, die
denken in Mustern und nach dieser Mustern definieren sie, was gut und
schlecht, falsch und richtig ist. Meist richten sie sich da nach
anderen Menschen, dem Fernseher, dem Gesetz, irgendwelchen Büchern
etc., also weniger nach dem eigenen Gefühl oder Gewissen oder auch
Kopf. Wenn Du nun mit irgendwelchen Worten in einem bestimmten
Zusammenhang zu einer bestimmten Trefferwahrscheinlichkeit auf ein
bestimmtes Muster paßt, das in ihnen als "schlecht" deklariert ist,
dann geht's los. Dann bist Du gebrandmarkt, für immer, und wirst es
nicht mehr los. Dann bist Du das Objekt ihrer Projiektion, mit dem
sie sich selbst einen Anstrich der Anständigkeit geben. Mich erinnert
das immer an kleine Kinder, die irgendwas besonders gut und eifrig
machen wollen, wenn der Papa zuguckt, damit sie mal ein wenig
Anerkennung bekommen...
Die funktionieren so zuverlässig wie ein Algorithmus, nur besonders
lernfähig sind sie nicht. Ich hab mich hier schon weiß Gott was
herumgestritten, aber das ist mir inzwischen wurst, sollen die Leute
doch denken, was sie wollen. Ich behalte meinen Klippenkotzerhumor,
meine Ironie und meine eigene Denkweise. :-)
Aber ich scheife schon wieder ab. :-)
> Der Herdentrieb ist sicher der grösste Faktor, aber ich finde die
> Typen die das alles auch noch ganz toll finden viel schlimmer.
So was gibt's...?
> Übrigens: Eine Chatterin die ich sehr gut kenne meinte mal zu mir
> Verachtung sei etwas Schlechtes. Auch wenn ich hin und wieder in
> Versuchung komme, muss ich ihr schon Recht geben. ;-)
Da hat sie ja auch eigentlich Recht. Verachten war ein bißchen
harsch, "verständnislos sein" trifft es eher.
> Auja, David Lynch. Da bewegen wir uns auf gleichem Level. Ich denke
> ich erzähle dir nichts Neues, aber mit The Straight Story schlägst du
> 2 Fliegen mit einer Klappe, ein ruhiger Film von David Lynch.
> Für mich hat er bei aller Genialität allerdings nie wieder die Dichte
> und Intensität von Eraserhead erreicht. Leider kam der in Deutschland
> nie auf Video oder DVD herraus, so musste ich auf meine Aufzeichnung
> der einzigen Ausstrahlung vor 10 Jahren bei arte zurückgreifen, bis
> ich die UK DVD in Zürich gekauft habe.
Eraser Head ist der einzige, den ich noch nie gesehen habe, dabei
habe ich den auf DivX. Muß ich endlich mal nachholen...
> Ziemlich gut fand ich auch Cube, ich verstehe nur den Hype um den
> Film nicht. Für das typische Popcorn Publikum war er eigentlich viel
> zu psychologisch. Sehr interessant wie die Masken der einzelnen
> Charaktere unter dem Stress fallen und sie zum Teil komplett naders
> reagieren als sie es warscheinlich von sich selbst geglaubt haben.
Oh ja, Cube fand ich auch klasse! So Filme mag ich auch gerne, die
man quasi als Theaterstück inszenieren könnte. Ein älterer, der mir
da einfällt ist "12 Angry Men".
> So etwas wäre allerdings auch für die Deutschen mal ganz gut. Ich
> habe fast 2 Jahre in der Schweiz gelebt, und kann über vieles hier
> auch nur noch lachen. Manchmal weiss ich allerdings nicht ob ich eher
> heulen sollte. ;-)
Jo, aber es gibt klasse Folgen, wo Deutsche vorkommen. Am besten ist
"The heartbroke kid" aus der 16. Staffel, da nehmen die Simpson
deutsche Backpacker auf. Die schimpfen die ganze Zeit über Amerika
und zwingen Homer dazu, für ein bißchen Geld "99 Luftballons" zu
singen, auf deutsch!! Also unbedingt original gucken. Gibt's beim
Esel.
> Eigentlich ist es eine Schande. Das Land hat Vieles worum man sie
> beneiden könnte. Nicht nur die grandiose Landschaft die sie
> konsequent vernichten.
Ja, schon.
> Ich denke da ans MIT und Ähnliches, das hebt sie in vielen Dingen ab,
> aber dieses geballte hochentwickelte Wissen nutzen sie entweder
> falsch, oder sie machen mit Patentwahn und ihrem asozialem
> Schulsystem nicht das daraus was möglich wäre.
Ich habe das Gefühl, dass die Amis ihre "Hochzeit" in der ersten
Hälfte des 20. Jhr. hatten. Da waren sie vor allem den Europäern
meilenweit voraus, aber seit 45 geht's eigentlich kontinuierlich
bergab und in Richtung Totalitarismus.
> Aber das ist ja leider kein typisches US Problem, Deutschland war ja
> auch einmal das Land der Dichter und Denker, aber davon ist auch nur
> noch ein Schatten übrig geblieben.
Heute sind wir nur noch dicht...
> Das ist ganz übel. Typische Verlierer*. Kriegen nichts auf die Kette,
> weil sie ihren Arsch nicht hoch kriegen und setzen dann Bier saufend
> und grölend vorm Fernseher. Gewinnt ihre Mannschaft heisst es dann
> "Toll haben WIR das wieder gemacht". Denen sag ich dann immer gerne:
> "Naja, eigentlich haben die das gemacht, du hast ja nur dein Bier
> gesoffen und rumgegrölt." *g*
Hehe...
> *Verlierer in dem Sinne dass sie nichts aus ihrem Leben machen, sich
> dem Stillstand ergeben haben.
> Eine Definition darüber was "etwas aus dem Leben machen" ist erspare
> ich mir, weil das jeder für sich selbst definieren muss. Das kann
> beruflicher Erfolg sein, aber auch eine konsequente
> Persönlichkeitsentwicklung.
Full ACK. Mir ist dabei die Entwicklung wichtiger. Beruf ist nur zum
Geldverdienen, es sei denn... aber das sehen wir dann. :-)
Gruß, Z.