Zetscho schrieb am 26. Januar 2006 15:20
> Echt? Lustig, das habe ich noch nie jemandem sagen hören, aber es
> paßt schon. Ich glaube, Fischköppe und Schwabenser verstehen sich vor
> allem wegen des unterschiedlichen Humors, bzw. der unterschiedlichen
> Art, ihn rüberzubringen, manchmal nicht.
Die trockene fast ketzerische Art des Klippenkotzerhumors ist eben
inkompatibel zum eher zurückhaltenden Humor der Häuslebauer. *g*
> Och, ich denke, das wird man schon verstehen. Oft ist Sarkasmus
> überlebensnotwendig. :-)
Manche möchten es gar nicht verstehen, die lassen sich gerne den
Knüppel frei Haus liefern den sie dir über den Schädal ziehen.
Was Sarkasmus betrifft, das ist nach meiner Definition die
Trotzreaktion für die Prügel die dir das Leben verpasst.
> LOOOOOOL - der war gut!!
Bei der erstklassigen Vorlage kein Wunder. ;-)
> Hm, die meisten, die ich kenne, die solche Filme im Kino sehen, tun
> dies nur, weil es eben "der neue Blockbuster" ist. Reiner Herdentrieb
> halt. Ich verachte sowas ja immer, aber what to do?
Der Herdentrieb ist sicher der grösste Faktor, aber ich finde die
Typen die das alles auch noch ganz toll finden viel schlimmer.
Übrigens: Eine Chatterin die ich sehr gut kenne meinte mal zu mir
Verachtung sei etwas Schlechtes. Auch wenn ich hin und wieder in
Versuchung komme, muss ich ihr schon Recht geben. ;-)
> Ich stehe vor allem auf eher ruhige Filme, die tief in die Charaktere
> blicken oder ein wenig was psychologisches oder philosophisches
> haben, oder aber totalen Mindfuck á la David Lynch. Oder gute
> Gruselfilme (die Spanier, z.B., können sowas).
Auja, David Lynch. Da bewegen wir uns auf gleichem Level. Ich denke
ich erzähle dir nichts Neues, aber mit The Straight Story schlägst du
2 Fliegen mit einer Klappe, ein ruhiger Film von David Lynch.
Für mich hat er bei aller Genialität allerdings nie wieder die Dichte
und Intensität von Eraserhead erreicht. Leider kam der in Deutschland
nie auf Video oder DVD herraus, so musste ich auf meine Aufzeichnung
der einzigen Ausstrahlung vor 10 Jahren bei arte zurückgreifen, bis
ich die UK DVD in Zürich gekauft habe.
Ziemlich gut fand ich auch Cube, ich verstehe nur den Hype um den
Film nicht. Für das typische Popcorn Publikum war er eigentlich viel
zu psychologisch. Sehr interessant wie die Masken der einzelnen
Charaktere unter dem Stress fallen und sie zum Teil komplett naders
reagieren als sie es warscheinlich von sich selbst geglaubt haben.
> ACK!! Genial. Aber es paßt auch ganz gut zu Europa. Geil finde ich eh
> immer, wenn die Simpsons in anderen Ländern sind. Da werden nämlich
> weniger die Länder selbst, sondern die Sicht der Amis auf diese
> pardodiert (Bart in Frankreich z.B.).
So etwas wäre allerdings auch für die Deutschen mal ganz gut. Ich
habe fast 2 Jahre in der Schweiz gelebt, und kann über vieles hier
auch nur noch lachen. Manchmal weiss ich allerdings nicht ob ich eher
heulen sollte. ;-)
> Hm, ich glaube in SF könnte ich es auch gut aushalten. Da sind die
> Menschen noch nicht ganz so verlogen und außerdem eher offen und
> gebildet. Dennoch: Die Schwester eines sehr guten Kumpels wohnt dort
> seit über 10 Jahren und ist mit einem Ami verheiratet. Die wollen nun
> aber schon seit einer Weile nach Deutschland umsiedeln, wegen Bush,
> dem Patriot Act und allem.
Eigentlich ist es eine Schande. Das Land hat Vieles worum man sie
beneiden könnte. Nicht nur die grandiose Landschaft die sie
konsequent vernichten.
Ich denke da ans MIT und Ähnliches, das hebt sie in vielen Dingen ab,
aber dieses geballte hochentwickelte Wissen nutzen sie entweder
falsch, oder sie machen mit Patentwahn und ihrem asozialem
Schulsystem nicht das daraus was möglich wäre.
Aber das ist ja leider kein typisches US Problem, Deutschland war ja
auch einmal das Land der Dichter und Denker, aber davon ist auch nur
noch ein Schatten übrig geblieben.
> Was mich halt echt nerven würde, ist deren Patriotismus. Ich war
> während des ersten Golfkriegs drüben und da flatterte wirklich vor
> jedem 2. Haus eine Flagge, auf fast jeder Stoßstange irgendein
> bescheuerte Sticker.
Dieser Flaggenwahn erinnert mich an die Fahnenaufhängerei zum 1. Mai
und 7. Oktober in der DDR. Und je mehr ich darüber nachdenke finde
ich immer mehr Parallelen zwischen der DDR und der USA. Am Ende haben
sie das bekommen wovor sie sich am meisten gefürchtet haben. Der
Kommunismus den sie seit seiner ersten Inkarnation in Form eines
Staates hatte war nur ein Name für den wirklichen Schrecken, die
Diktatur. Und in den USA funktioniert die Propaganda wesentlich
besser als in den damaligen kommunistischen/sozialistischen Staaten.
> Ist wie 'ne Fußball-WM und alle sind für's
> "Team" oder so...
Das ist ganz übel. Typische Verlierer*. Kriegen nichts auf die Kette,
weil sie ihren Arsch nicht hoch kriegen und setzen dann Bier saufend
und grölend vorm Fernseher. Gewinnt ihre Mannschaft heisst es dann
"Toll haben WIR das wieder gemacht". Denen sag ich dann immer gerne:
"Naja, eigentlich haben die das gemacht, du hast ja nur dein Bier
gesoffen und rumgegrölt." *g*
*Verlierer in dem Sinne dass sie nichts aus ihrem Leben machen, sich
dem Stillstand ergeben haben.
Eine Definition darüber was "etwas aus dem Leben machen" ist erspare
ich mir, weil das jeder für sich selbst definieren muss. Das kann
beruflicher Erfolg sein, aber auch eine konsequente
Persönlichkeitsentwicklung.
> Echt? Lustig, das habe ich noch nie jemandem sagen hören, aber es
> paßt schon. Ich glaube, Fischköppe und Schwabenser verstehen sich vor
> allem wegen des unterschiedlichen Humors, bzw. der unterschiedlichen
> Art, ihn rüberzubringen, manchmal nicht.
Die trockene fast ketzerische Art des Klippenkotzerhumors ist eben
inkompatibel zum eher zurückhaltenden Humor der Häuslebauer. *g*
> Och, ich denke, das wird man schon verstehen. Oft ist Sarkasmus
> überlebensnotwendig. :-)
Manche möchten es gar nicht verstehen, die lassen sich gerne den
Knüppel frei Haus liefern den sie dir über den Schädal ziehen.
Was Sarkasmus betrifft, das ist nach meiner Definition die
Trotzreaktion für die Prügel die dir das Leben verpasst.
> LOOOOOOL - der war gut!!
Bei der erstklassigen Vorlage kein Wunder. ;-)
> Hm, die meisten, die ich kenne, die solche Filme im Kino sehen, tun
> dies nur, weil es eben "der neue Blockbuster" ist. Reiner Herdentrieb
> halt. Ich verachte sowas ja immer, aber what to do?
Der Herdentrieb ist sicher der grösste Faktor, aber ich finde die
Typen die das alles auch noch ganz toll finden viel schlimmer.
Übrigens: Eine Chatterin die ich sehr gut kenne meinte mal zu mir
Verachtung sei etwas Schlechtes. Auch wenn ich hin und wieder in
Versuchung komme, muss ich ihr schon Recht geben. ;-)
> Ich stehe vor allem auf eher ruhige Filme, die tief in die Charaktere
> blicken oder ein wenig was psychologisches oder philosophisches
> haben, oder aber totalen Mindfuck á la David Lynch. Oder gute
> Gruselfilme (die Spanier, z.B., können sowas).
Auja, David Lynch. Da bewegen wir uns auf gleichem Level. Ich denke
ich erzähle dir nichts Neues, aber mit The Straight Story schlägst du
2 Fliegen mit einer Klappe, ein ruhiger Film von David Lynch.
Für mich hat er bei aller Genialität allerdings nie wieder die Dichte
und Intensität von Eraserhead erreicht. Leider kam der in Deutschland
nie auf Video oder DVD herraus, so musste ich auf meine Aufzeichnung
der einzigen Ausstrahlung vor 10 Jahren bei arte zurückgreifen, bis
ich die UK DVD in Zürich gekauft habe.
Ziemlich gut fand ich auch Cube, ich verstehe nur den Hype um den
Film nicht. Für das typische Popcorn Publikum war er eigentlich viel
zu psychologisch. Sehr interessant wie die Masken der einzelnen
Charaktere unter dem Stress fallen und sie zum Teil komplett naders
reagieren als sie es warscheinlich von sich selbst geglaubt haben.
> ACK!! Genial. Aber es paßt auch ganz gut zu Europa. Geil finde ich eh
> immer, wenn die Simpsons in anderen Ländern sind. Da werden nämlich
> weniger die Länder selbst, sondern die Sicht der Amis auf diese
> pardodiert (Bart in Frankreich z.B.).
So etwas wäre allerdings auch für die Deutschen mal ganz gut. Ich
habe fast 2 Jahre in der Schweiz gelebt, und kann über vieles hier
auch nur noch lachen. Manchmal weiss ich allerdings nicht ob ich eher
heulen sollte. ;-)
> Hm, ich glaube in SF könnte ich es auch gut aushalten. Da sind die
> Menschen noch nicht ganz so verlogen und außerdem eher offen und
> gebildet. Dennoch: Die Schwester eines sehr guten Kumpels wohnt dort
> seit über 10 Jahren und ist mit einem Ami verheiratet. Die wollen nun
> aber schon seit einer Weile nach Deutschland umsiedeln, wegen Bush,
> dem Patriot Act und allem.
Eigentlich ist es eine Schande. Das Land hat Vieles worum man sie
beneiden könnte. Nicht nur die grandiose Landschaft die sie
konsequent vernichten.
Ich denke da ans MIT und Ähnliches, das hebt sie in vielen Dingen ab,
aber dieses geballte hochentwickelte Wissen nutzen sie entweder
falsch, oder sie machen mit Patentwahn und ihrem asozialem
Schulsystem nicht das daraus was möglich wäre.
Aber das ist ja leider kein typisches US Problem, Deutschland war ja
auch einmal das Land der Dichter und Denker, aber davon ist auch nur
noch ein Schatten übrig geblieben.
> Was mich halt echt nerven würde, ist deren Patriotismus. Ich war
> während des ersten Golfkriegs drüben und da flatterte wirklich vor
> jedem 2. Haus eine Flagge, auf fast jeder Stoßstange irgendein
> bescheuerte Sticker.
Dieser Flaggenwahn erinnert mich an die Fahnenaufhängerei zum 1. Mai
und 7. Oktober in der DDR. Und je mehr ich darüber nachdenke finde
ich immer mehr Parallelen zwischen der DDR und der USA. Am Ende haben
sie das bekommen wovor sie sich am meisten gefürchtet haben. Der
Kommunismus den sie seit seiner ersten Inkarnation in Form eines
Staates hatte war nur ein Name für den wirklichen Schrecken, die
Diktatur. Und in den USA funktioniert die Propaganda wesentlich
besser als in den damaligen kommunistischen/sozialistischen Staaten.
> Ist wie 'ne Fußball-WM und alle sind für's
> "Team" oder so...
Das ist ganz übel. Typische Verlierer*. Kriegen nichts auf die Kette,
weil sie ihren Arsch nicht hoch kriegen und setzen dann Bier saufend
und grölend vorm Fernseher. Gewinnt ihre Mannschaft heisst es dann
"Toll haben WIR das wieder gemacht". Denen sag ich dann immer gerne:
"Naja, eigentlich haben die das gemacht, du hast ja nur dein Bier
gesoffen und rumgegrölt." *g*
*Verlierer in dem Sinne dass sie nichts aus ihrem Leben machen, sich
dem Stillstand ergeben haben.
Eine Definition darüber was "etwas aus dem Leben machen" ist erspare
ich mir, weil das jeder für sich selbst definieren muss. Das kann
beruflicher Erfolg sein, aber auch eine konsequente
Persönlichkeitsentwicklung.