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  • sansculotte

mehr als 1000 Beiträge seit 16.09.2001

Teil 2

> > und in einigen Passagen macht sie sogar darauf
> > aufmerksam, dass auch die sog. "antiautoritäre Erziehung" ein starres
> > Konzept darstellt und Elemente der Lieblosigkeit und Vernachlässigung
> > enthält.

> Danke für das schöne Beispiel, wie sie die Schuldfrage angeht.

Wieso rutscht dir ständig die "Schuldfrage" rein? Reitet dich deine
strenge religiöse Erziehung?

> Gerade das Buch "Am
> Anfang war Erziehung" ist der Bekämpfung des authoritären Charakters
> im Sinne von Adorno am nächsten (sonst hätte sie sich nicht
> ausgerechnet Hitler als Beispiel des "authoritären Charakters an
> sich" sozusagen gewählt). Natürlich gibt es sich dann (was ja viele
> Freudianer bei Freund oder Jungianer bei Jung usw. gerne machen) den
> Anschein, sie würde nun im Sinne des Fortschreitens in der Erkenntnis
> Adornos "starres Konzept" mit seinen "Elementen der Lieblosigkeit und
> Vernachlässigung" korrigieren. Deshalb bleibt sie aber eben trotzdem
> auf seiner Linie.

Blanker Unsinn. Wie kann man nur aus voller Überzeugung soviel Unsinn
schreiben?


> > Mir geht es nun nicht darum, Alice Miller eine Blankovollmacht
> > auszustellen, aber einige deiner Unterstellungen sind doch allzu
> > absurd. Schon ihr transparenter und gelegentlich spürbar wütender
> > Schreibstil macht klar, dass sie keine wie immer geartete "hidden
> > agenda" verfolgt. Die Abwendung von der Freud'schen Psychodynamik ist
> > in ihrer Entwicklung Buch für Buch nachvollziehbar und hat ihr
> > erhebliche Schwierigkeiten unter Kollegen und in der sogenannten
> > "Fachwelt" eingetragen. Nirgendwo findet sich bei ihr das von dir
> > behauptete "Schuldkonzept", ihr Konzept ist im Gegenteil die
> > Anwaltschaft für das Kind (und nicht die Bekämpfung der Eltern).

> Auch hier wieder Dank für Deine gute und für Alice Miller
> verräterische Wortwahl! Ganz genau! Sie übernimmt die "Anwaltschaft",
> womit wir also vor Gericht wären, wo ja die Frage von Schuld und
> Sühne zur Debatte steht. Nur schlägt sie als "Anwältin" eben ein
> liberaleres Sühnekonzept vor, als vielleicht Ankläger Adorno vor dem
> Psychologischen Volksgerichtshof. Sie klagt zwar die Eltern permanent
> an, aber sie bittet um ein milderes Urteil, da ja Adam und Eva
> eigentlich an allem Schuld seien. Doch die Erbschuld bleibt in jedem
> Fall bestehen.

Dir ist wirklich nicht mehr zu helfen. Tu mir den Gefallen und melde
dich beim nächsten Priesterseminar an. Vielleich ergibt sich ja ein
Posten als Inquisitor in Rom, dort kannst du dann dein
Schuld-und-Sühne-Konzept von Justiz und Rechtssprechung ausbreiten.

> > Du musst dir nun wirklich nicht die Mühe antun, die "Zerstörung der
> > Gesellschaft von innen heraus" durch angebliche
> > ideologisch-motivierte Angriffe auf die Familie an die Wand zu malen.

> "An die Wand malen" klingt irgendwie nach Teufel. ;)

Ab ins Priesterseminar.

> > Für die Gewalt in der Gesellschaft sorgt schon die Familie selbst,
> > das, was in ihr gelebt und nicht gelebt wird, das, was in ihr
> > tagtäglich an Gewalt passiert.

> Wahrlich, Du hast viel Alice Miller verinnerlicht. "Tagtäglich"
> passiert also in der Familie Gewalt! Was für verbrecherische Abgründe
> tun sich da auf! Was für ein "Drama des begabten Kindes", welches
> durch die Familie tagtäglich unterdrückt wird. Wir alle hätten Genies
> werden können, wenn wir diese gewalttätigen Eltern nicht gehabt
> hätten,

Wer behauptet das mit den Genies? Davon abgesehen halte ich deine
Überzeichnungen hier für unangebracht und für eine Verhöhnung der
Opfer familiärer Gewalt. Achja, mir fiele noch "kaltschnäuzig",
"zynisch" und "menschenverachtend" ein.

> die auch gewalttätige Eltern gehabt haben und das alles, weil
> Adam und Eva vom verbotenen Baum der Erkenntnis von gut und böse
> genascht haben. Ja schlimmer noch! Sie haben sich von der Schlange
> verführen lassen!

Das Priesterseminar ruft schon wieder. Sagenhaft, deine theologischen
Konzepte gehen mit dir durch wie zehn Gäule.

> > die in der Familie
> > vorherrschenden Gewaltverhältnisse setzen sich nämlich nahtlos in
> > Gesellschaft und Staat fort. Da braucht es keine Verschwörung von
> > sinistren Hedonisten und angeblichen "Selbstverwirklichern", da
> > genügt ein Blick auf das alltägliche Elend, das tägliche Leiden.

> Mir kommen die Tränen!

Blanker und dummer Zynismus.

> Aber wer redet hier von der Verschwörung der
> Hedonisten?

Du.

> Aber wenn wir dann schon so manichäisch drauf sind,

Plural majestatis?

> dann
> sind die Hedonisten schließlich Opfer der gewalttätigen
> Ersatz-Familie, namens WG (man denke nur an die Terrorfrage: "Wer ist
> heute mit dem Abwasch dran?") und als "Selbstverwirklicher" Opfer
> ihres eigenen Egoismus und ihrer eigenen Dummheit, weil sie Adorno
> und Alice auf den Leim gegangen sind und all den Psychoanalytikern,
> die damit ein Bombengeschäft gemacht haben, sie von sich abhängig zu
> machen, indem sie ihnen das Paradies der Freiheit nach soundsovielen
> Sitzungen oder Settings oder Workshops oder weiß der Kukuck
> versprachen. Aber natürlich: "Ich habe Dir nie einen Rosengarten
> versprochen", sichert sich der kluge Psycho-Guru ab. Zur
> Selbstverwirklichung gehört natürlich immer auch die
> Selbstverantwortung. Gegen Miller, Adorno, Freud, Jung und all die
> Psychokonsorten war die Schlange im Paradies wirklich eine
> Dilettantin.

Wirklich wirre Ausführungen und Szenarien, die du da entwirfst. Als
ob die WG heute die bervorzugte gesellschaftliche Lebensform wäre.
*lol*

> > Dann würde dir nämlich auffallen, dass
> > sie ganz und gar kein Elysium, kein Quell ungetrübter Freude oder
> > Hort ewigen Friedens ist. (Und nie war, auch nicht vor
> > Neoliberalismus und Neoconnards -siehe zB Philippe Aries:Geschichte
> > der Kindheit oder zieh dir -x-beliebig- zB die Geschichte der Borgias
> > rein, der Romanovs, der Hannover, etc. usf. egal)

> ...und nie sein wird, könnte man noch ergänzen.

Na, wenigstens...


> > Nimm dir mal ein
> > paar Statistiken über Gewalttaten und das Naheverhältnis von Täter
> > und Opfer vor, über Vergewaltigung, Körperverletzung und
> > Alkoholismus. Sobald du nur ein wenig an der Tünche kratzt, wird dir
> > jeder zweite über einschlägige Erfahrungen im Familienkreis
> > berichten.

> Traue keiner Statistik, die Du nicht usw... Läßt man aber die
> Statistiken beiseite, so bestehen solche Gewalttätigkeiten in der
> Familie natürlich. Wer wollte das bestreiten?! Schließlich ist die
> Keimzelle der Familie der konkrete Mensch, nicht der perfekte (was
> die Gewalt keineswegs verharmlost). Aber wer weiß, wieviele verkannte
> Genies nach der Lektüre von "Alice im Wunderland der Psychologie"
> ihrem "Drama des begabten Kindes" mit einem Beil auf die eigenen
> Eltern losgegangen sind? Wir werden es wohl nie erfahren.

Was hast du da ständig mit deinen Genies? Und die Fakten und Zahlen
und realen Vorgänge mit einem abgegriffenen Zitat in einem Halbsatz
vom Tisch zu wischen, spricht nicht unbedingt für die Fundiertheit
deiner Analyse.

> > Und die persönlichen Erfahrungen all dieser Menschen wirst du wohl
> > nicht ernsthaft als "pauschale Sichtweisen" von ideologisch
> > verbrämten "Selbstverwirklichern" abtun wollen, oder?

> Ganz gewiß nicht! Wobei man das in dem einen oder anderen Fall eben
> nicht ausschließen kann, will man sich keine allzu "pauschalen
> Sichtweisen" zuschulden kommen lassen.

Hä? Also doch "die Selbstverwirklicher" als Verursacher allen
Unheils? Bizarr, deine Theologie, äußerst bizarr.

s

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