sansculotte schrieb am 27. Januar 2006 2:15
> Hallo Zetscho,
>
> danke der Nachfrage. Ich gehöre einer 'Generation' (abschaffen das
> Wort!;-) an, die gerade im jugendlichen Erwachsenenalter mit den
> ersten Publikationen von Alice Miller konfrontiert wurde, und ich
> denke, dass keiner, der ihre Bücher gelesen hat, von ihnen
> unbeeinflusst geblieben ist (schau mal auf einem Bücherserver nach).
Oh ja, die Dame kenne ich. Meine Mutter hatte mehrere Bücher von ihr,
die ich als pubertierender Junge gelesen habe. Durch sie wurde mein
Interesse für Psychologie erst geweckt. :-)
> Mit diesem Generationen (schonwieder) übergreifenden Tradieren von
> Erziehungsstilen und Traumata beschäftigt sich auch die
> Psychohistorie. Lloyd de Mause greift dabei in seiner jüngsten
> Veröffentlichung "Das emotionale Leben der Nationen" immer wieder das
> Thema der Politik als "Fortsetzung der Kindheit mit anderen Mitteln"
> auf. Politisches Agieren folgt all zu oft unbewussten Skripts, die in
> der Kindheit begründet sind und als Handlungszwang fortwirken. Es
> gibt auch ein verdammt gutes blog, das sich intensiv damit
> beschäftigt, ich lass Dir die url zukommen.
Oh, das interessiert mich.
> Arno Gruen liefert eine ausgezeichnete Diagnose über einige dieser
> Zusammenhänge, bleibt aber imho zu sehr in den alten Denkschemen der
> Freud'schen Psychodynamik (die mE eher verschleiern als aufklären)
> verhaftet.
Gleiches gilt imo auch für Alice Miller. Aber man liest Bücher ja
nicht, um die Ideen einfach zu übernehmen, sondern als Denkanstoß.
:-)
> Ansonsten kann ich Dir noch die Beiträge von Tilman Moser,
> Klaus Theweleit, Helm Stierlin, Ludwig Janus, Thomas Szasz und David
> Cooper empfehlen (vergiss nicht, in all die ernste deutsche
> Gelehrsamkeit ein paar Engländer einzustreuen, die lockern wieder auf
> ;-)
> Für die höchstpersönliche Beschäftigung mit der Sache wage ich es
> (steinigt ihn!), Arthur Janov zu nennen, obwohl er nicht jedermanns
> Sache ist und zudem erhöhte Trigger-Gefahr bei der Lektüre besteht.
Die Namen kenne ich alle nicht, werde ich mich aber mit beschäftigen.
Was ist eigentlich die "Trigger-Gefahr" bei Janov?
Gruß, Z.
> Hallo Zetscho,
>
> danke der Nachfrage. Ich gehöre einer 'Generation' (abschaffen das
> Wort!;-) an, die gerade im jugendlichen Erwachsenenalter mit den
> ersten Publikationen von Alice Miller konfrontiert wurde, und ich
> denke, dass keiner, der ihre Bücher gelesen hat, von ihnen
> unbeeinflusst geblieben ist (schau mal auf einem Bücherserver nach).
Oh ja, die Dame kenne ich. Meine Mutter hatte mehrere Bücher von ihr,
die ich als pubertierender Junge gelesen habe. Durch sie wurde mein
Interesse für Psychologie erst geweckt. :-)
> Mit diesem Generationen (schonwieder) übergreifenden Tradieren von
> Erziehungsstilen und Traumata beschäftigt sich auch die
> Psychohistorie. Lloyd de Mause greift dabei in seiner jüngsten
> Veröffentlichung "Das emotionale Leben der Nationen" immer wieder das
> Thema der Politik als "Fortsetzung der Kindheit mit anderen Mitteln"
> auf. Politisches Agieren folgt all zu oft unbewussten Skripts, die in
> der Kindheit begründet sind und als Handlungszwang fortwirken. Es
> gibt auch ein verdammt gutes blog, das sich intensiv damit
> beschäftigt, ich lass Dir die url zukommen.
Oh, das interessiert mich.
> Arno Gruen liefert eine ausgezeichnete Diagnose über einige dieser
> Zusammenhänge, bleibt aber imho zu sehr in den alten Denkschemen der
> Freud'schen Psychodynamik (die mE eher verschleiern als aufklären)
> verhaftet.
Gleiches gilt imo auch für Alice Miller. Aber man liest Bücher ja
nicht, um die Ideen einfach zu übernehmen, sondern als Denkanstoß.
:-)
> Ansonsten kann ich Dir noch die Beiträge von Tilman Moser,
> Klaus Theweleit, Helm Stierlin, Ludwig Janus, Thomas Szasz und David
> Cooper empfehlen (vergiss nicht, in all die ernste deutsche
> Gelehrsamkeit ein paar Engländer einzustreuen, die lockern wieder auf
> ;-)
> Für die höchstpersönliche Beschäftigung mit der Sache wage ich es
> (steinigt ihn!), Arthur Janov zu nennen, obwohl er nicht jedermanns
> Sache ist und zudem erhöhte Trigger-Gefahr bei der Lektüre besteht.
Die Namen kenne ich alle nicht, werde ich mich aber mit beschäftigen.
Was ist eigentlich die "Trigger-Gefahr" bei Janov?
Gruß, Z.