in meinen Augen ist es auch dasselbe. Wer als "Vergeltung" einen
Wohnbezirk mit Raketen beschiesst oder aus der Luft bombardiert, weil
er in der Gegend einen Feind versteckt vermutet, kann sich wohl kaum
moralisch hoeher betrachten, als jemand der in einer Disko in Israel
Zivilisten toetet, mit der Begruendung, dass fast jeder der heute
dort in zivil ist, morgen in einem Panzer Palaestinenser toetet (denn
Kriegsdienstverweigerung ist in Israel fast unmoeglich und der Dienst
fuer Maenner wie Frauen obligatorisch).
Der Unterschied liegt wohl eher in den technischen Moeglichkeiten.
Wenn man eine der staersten Armeen der Welt hinter sich hat, dann
ballert man ruecksichtslos umher, wenn man dagegen nicht die
Moeglichkeit hat, gegen Panzer und Flugzeuge etwas auszurichten dann
versucht man eben dieselben Ziele dann zu treffen, wenn sie am
verwundbarsten sind. Beides ist gleich Menschenverachtend.
In diesem Kontext sind auch Selbstmordattentate zu sehen, die gar
keine lange Tradition haben. Erst Anfang der 80er Jahre wurde damit
angefangen. Grund war, dass Attentaeter so ruecksichtslos verfolgt
wurden, dass sie faktisch kaum eine Ueberlebenschance hatten und
durch die folgenden Racheaktionen noch viel mehr Unschuldige starben.
Dadurch, dass sie sich gleich selbst in die Luft sprengten, hatten
sie die Machtbalance deutlich veraendert. Statt eines
Opferverhaeltnisses 10 Palaestinenser auf 1 Israeli sank das auf 3:1.
Ich denke, jeder der das Leben gegnerischer Zivilisten nicht achtet
macht sich schuldig. Egal ob man das nun "Rache", "Vergeltung" oder
"national Befreiung" nennen mag.
physiko schrieb am 26. Januar 2006 10:53
> Rüdiger Suchsland schrieb:
>
> > Israel übt nicht Rache, sondern Vergeltung.
>
> Wo bitte, ist da der Unterschied? Die Nazis hatten seinerzeit, wenn
> es Verluste durch Partisanen in den eigenen Reihen gab, massenweise
> Einwohner in den jugoslawischen Dörfern hingerichtet. Das geschah
> gemäß offizieller Propaganda als Vergeltung. Dann waren nach Ihrer
> Logik, Herr Suchsland, die Nazis im Recht? Meinen Sie das wirklich?
Wohnbezirk mit Raketen beschiesst oder aus der Luft bombardiert, weil
er in der Gegend einen Feind versteckt vermutet, kann sich wohl kaum
moralisch hoeher betrachten, als jemand der in einer Disko in Israel
Zivilisten toetet, mit der Begruendung, dass fast jeder der heute
dort in zivil ist, morgen in einem Panzer Palaestinenser toetet (denn
Kriegsdienstverweigerung ist in Israel fast unmoeglich und der Dienst
fuer Maenner wie Frauen obligatorisch).
Der Unterschied liegt wohl eher in den technischen Moeglichkeiten.
Wenn man eine der staersten Armeen der Welt hinter sich hat, dann
ballert man ruecksichtslos umher, wenn man dagegen nicht die
Moeglichkeit hat, gegen Panzer und Flugzeuge etwas auszurichten dann
versucht man eben dieselben Ziele dann zu treffen, wenn sie am
verwundbarsten sind. Beides ist gleich Menschenverachtend.
In diesem Kontext sind auch Selbstmordattentate zu sehen, die gar
keine lange Tradition haben. Erst Anfang der 80er Jahre wurde damit
angefangen. Grund war, dass Attentaeter so ruecksichtslos verfolgt
wurden, dass sie faktisch kaum eine Ueberlebenschance hatten und
durch die folgenden Racheaktionen noch viel mehr Unschuldige starben.
Dadurch, dass sie sich gleich selbst in die Luft sprengten, hatten
sie die Machtbalance deutlich veraendert. Statt eines
Opferverhaeltnisses 10 Palaestinenser auf 1 Israeli sank das auf 3:1.
Ich denke, jeder der das Leben gegnerischer Zivilisten nicht achtet
macht sich schuldig. Egal ob man das nun "Rache", "Vergeltung" oder
"national Befreiung" nennen mag.
physiko schrieb am 26. Januar 2006 10:53
> Rüdiger Suchsland schrieb:
>
> > Israel übt nicht Rache, sondern Vergeltung.
>
> Wo bitte, ist da der Unterschied? Die Nazis hatten seinerzeit, wenn
> es Verluste durch Partisanen in den eigenen Reihen gab, massenweise
> Einwohner in den jugoslawischen Dörfern hingerichtet. Das geschah
> gemäß offizieller Propaganda als Vergeltung. Dann waren nach Ihrer
> Logik, Herr Suchsland, die Nazis im Recht? Meinen Sie das wirklich?