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  • bleak

mehr als 1000 Beiträge seit 24.11.2004

Ein waschechter Patriarch

Erinnert sich noch jemand an die Zeit vor ein paar tausend Jahren? Da
konnte das männliche Familienoberhaupt, der Pater familias, nach Lust
und Laune darüber entscheiden, was er mit seinen Familienmitgliedern
machen wollte. Wollte die Frau keinen Sex, dann wurde sie eben
vergewaltigt. Hat den Vater ein Kind genervt, dann hat er es eben
verprügelt. Oder eingesperrt. Oder gleich umgebracht. Alles war
erlaubt. Nur der Sex mit den Kindern hätte vielleicht gegen irgendein
Gebot verstoßen, aber das musste ja niemand mitbekommen. Dafür gabs
schließlich die Privatsphäre.

Wie sieht es heute aus? Die Familienorganisation haben wir
beibehalten, mitsamt ihrem riesigen Mißbrauchspotential. Aber nun
erwarten wir aus irgendeinem Grund, daß sich die Familienoberhäupter
ganz nett und altruistisch verhalten und ihre Machtposition niemals
ausnutzen. Natürlich funktioniert das nicht, aber um das zu erkennen
bräuchte man wohl sowas wie Menschenkenntnis.

Zugegeben: Es gibt viele Eltern, die ihre Kinder lieben und sie
halbwegs richtig erziehen. Gleichzeitig ist es aber unbestreitbar,
daß es in unserer Gesellschaft auch viele unmoralische Menschen gibt,
die gar nicht daran denken, gut mit ihren Kindern umzugehen. Die
diese ausgezeichnete Gelegenheit nutzen, um sich an ihren wehrlosen
Opfern - in welcher Form auch immer - abzureagieren.

Nur wenn die Täter besonders dumm und ungeschickt sind oder großes
Pech haben, werden sie vielleicht dabei ertappt. Dann gibt es ein
paar Jährchen Gefängnis oder Bewährung und alle sind ganz empört und
fragen sich, wieso ein Mensch denn so böse sein kann und warum der
Herrgott nichts dagegen getan hat. Blabla. Aber was ändert sich
dadurch? Nichts.

P.S. Diesen Beitrag als Verteidigung von Josef F. zu interpretieren,
ist absurd.
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