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Avatar von observer3
  • observer3

mehr als 1000 Beiträge seit 31.12.2005

Einiges ist in dem Artikel m.E. völlig richtig anaylsiert.

Stattdessen geben ökoliberale Vordenker wie der Taz-Publizist mit guten Kontakten ins grüne Milieu, Peter Unfried, die Parole aus, dass links nur sein könne, wer bedingungslos für EU und Nato ist.

Die Taz ist schon lange nicht mehr links (falls sie es jemals war). Entsprechend abstrus sind denn auch Versuche aus diesem Milieu, definieren zu wollen, was "links" sei. Die NATO ist ein imperialistisches Kriegsbündnis. Da beisst keine Maus einen Faden ab. Die EU verlangt nun zusätzlich nach eigenen militärischen Strukturen. Was die NATO und das Militär einzelner EU Staaten anrichteten, lässt sich im Irak, in Libyen und im Stellvertreterkrieg in Syrien beobachten. Wer so etwas unterstützt, der ist das Gegenteil von "links".

Neben dem Credo, links kann nur für die EU und ihre Vertiefung sein, ist das Verhältnis zu Russland ein zweiter Knackpunkt. Dabei leben alte antirussische Klischees wieder auf, mit denen schon die Mehrheit der SPD mit Hurra in den ersten Weltkrieg gezogen ist.

Völlig richtig beobachtet. Die heutige antirussische Stimmungsmache geht in gerader Linie zurück, besonders auch auf Nazi-Deutschland. Bei so manchem Grünen ist es auch kein weiter Weg mehr bis zum " russischen Untermenschen". Dass die Grünen und SPD Nachgeborenen Nazi-Deutschlands, deren Eltern- und Großelterngeneration Russland (damals Sowjetunion) überfielen und dort ca. 18 Millionen Zivilisten umbrachten, nun mit der grotesken Pose moralischer Überlegenheit wieder gegen Russland hetzten, ist eine Schande. Mancher Grüne scheint geradezu den Krieg gegen Russland gewinnen zu wollen, den seine Vorfahren verloren haben.

Nein, es geht gegen diese "Deutsch-EU", wie sie hier und heute existiert, vielen Menschen Rechte und Chancen nimmt, und in Deutschland eine Schicht von Gewinnern und Nutznießern hat entstehen lassen, die natürlich genau diese Privilegien verteidigen. Dazu gehört ein Großteil der Grünen, aber auch ehemalige Aktivisten und Funktionäre von zivilgesellschaftlichen Organisationen, die von "Deutsch-Europa" kooptiert wurden.

Richtig. Deutschland hat im gemeinsamen Markt der EU mit der gemeinsamen Währung Euro mit seiner großen Wirtschaftskraft die wirtschaftlich schwächeren Länder kaputt gemacht. In Deutschland profitiert zwar nur eine relativ kleine Oberschicht davon, die Wertpapiere und Finanzpapiere besitzt. Aber daraus rekrutieren z.B. die Grünen einen erheblichen Teil ihrer Wähler. Entsprechend finden sie die EU natürlich gut.

Für sie ist eine Infragestellung der "Deutsch-EU" gleichbedeutend mit dem, was für die Deutschnationalen jeglicher Couleur der Landesverrat war. Und tatsächlich sind die Parallelen frappierend. In der aktuellen EU sind die deutschen Interessen so dominant, dass eine Infragestellung der EU in ihrer heutigen Form auch eine Infragestellung Deutschlands ist.

So ist es. Wer die EU mit ihren imperialistischen Bestrebungen ablehnt, der wird als Nationalist oder schlimmeres beschimpft. Damals war es der Imperialismus der Nationalstaaten, den es zu bekämpfen galt. Heute haben wir den Imperialismus auf der Ebene der NATO (dominiert durch die USA) und der EU.

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