Problematisch sehe ich weniger die Aufnahmepraxis an sich, sondern vielmehr, dass man in Thüringen - offenbar unter dem Zeitdruck der Landtagswahlen - bei der Aufnahme nicht genau hingeschaut hat, ob das zusammenpasst. Katja Wolfs Wechsel kam ja schon überraschend, denn sie fiel in der Thüringer Linken nun nicht unbedingt als parteiinterne Kritikerin auf. Hinzu kommen Personalien wie der BSW-Verhandler und parl. Geschäftsführer Tilo Kummer, der in Hildburghausen zusammen mit Steffen Harzer, einem sehr lautstarken Vertreter des Thür. "Realoflügels" in der Linken, Politik gemacht hat, ohne dass jemals große Differenzen zwischen den beiden bekannt wurden. Das passt einfach nicht mit Wagenknecht zusammen und rächt sich jetzt leider. Hoffentlich geht das gut aus - ich habe Bedenken angesichts der Wagenknechts Kurs völlig konterkarierenden Äußerungen von Frau Wolf in den letzten Tagen.
Im Grunde absurd, dass die Landesvorsitzende einer Partei mit Wagenknechts Namen nun einen Machtkampf mit Wagenknecht sucht. Was werden die Thüringer Wähler, von denen die meisten außerhalb Eisenachs vorher wohl noch nie von Frau Wolf gehört haben, da nur denken?