foobar schrieb am 05.08.2024 15:40:
Sobald Sie sich für eine breite Kategorie entschieden haben, können Sie den Nutri-Score zu Ihrem Vorteil nutzen. Nehmen wir an, Sie wollen ein Frühstücksgericht kaufen und haben Lust auf Erdbeerjoghurt. Im Supermarktregal gibt es einen Becher mit Vollfettjoghurt und viel Zuckerzusatz. Daneben gibt es einen ähnlichen Erdbeerjoghurt, aber ohne Fett und Zuckerzusatz.
Bevor es den Nutri-Score gab, musste man jeden Joghurt umdrehen und sich durch den Dschungel von Zahlen und Begriffen auf der Rückseite jeder Packung kämpfen. Jetzt können Sie auf einen Blick sehen, dass der Nutri-Score des ersten Joghurts "Klasse C" ist und der des zweiten "Klasse A". Sie haben immer noch die Qual der Wahl, aber zumindest können Sie jetzt leicht eine fundierte Entscheidung treffen.
Fett und Zucker sind Geschmacksträger. Damit schmeckt das Joghurt der Klasse C mit hoher Wahrscheinlichkeit besser als das der Klasse A. Die Strategie der Käufer, die die schlechteste Klasse wählen, weil sie annehmen, daß diese Produkte am besten schmecken, geht hier voll auf.
Da hätte man hier wohl ein besseres Beispiel wählen sollen ....
... respektive Fett und Zucker (in Maßen) gesünder sind als der Ersatz. Was immer Fett und Zucker ersetzt, gilt als hochverarbeitet - und damit als besonders ungesund. Für die Kapitalisten ist das aber Gewinnträchtiger, deswegen redet uns Lobby und Claqueure (aka Politik und Medien) ein, den Fraß zu konsumieren.