Du bist nicht der einzige hier, aber irgendwie hat sich in eurem Langzeitgedächtnis etwas, das vor 20 Jahren über Fette/Öle festgestellt wurde, fälschlich auf Zucker extrapoliert. In den 1980ern begann das "Culinary Institute of America", einer der größten Organisatoren der Konditoren- und Kochausbildungen in den USA, dem Zeitgeist zu foilgen, und Fett in den Koch- und Konditorrezepten zu reduzieren. Ersetzt wurde dabei Fett durch Zucker! Und Ende der 90er stellte man dann fest, dass man durch Fett/Öl zwar nur zeitverzögert satt wird, aber dann ist man dauerhaft satt, wohingegen man von Zucker ein sofortiges Sättigungsgefühl hat, das aber nach kurzer Zeit wieder verflogen ist.
P.S.
Das ersetzen von Fett durch Zucker funktioniert, weil Fette/Öle eben "Geschmacksträger" sind. Um einen ähnlich süßen Geschmack in einem Kuchen zu erreichen, brauchst du bei mehr Fett weniger Zucker, die Kalorienmenge ändert sich dann gar nicht so stark. Und klar, auch Fettkuchen hat noch sehr viel Zucker, ist ja Kuchen, aber ein fettreduzierter Kuchen hat nochmal viel mehr Zucker.
P.P.S.
Kentucky McKing sind bis heute noch DIE Leuchtfeuer dieses Fett-Durch-Zucker-Ersetzens. Auf Hipster-Burgern ist Steak-Sauce, auf den Basic-Burgern der Fastfood-Imperatoren ist stark gezuckerter Ketchup und deren Brioche ist auch eher "schwedisch" im Teig.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.08.2024 13:04).