Die bis auf Weiteres beiderseitig unverzichtbaren Handelsvolumina sind die Grundlage militärischer Erpressungsszenarien, kein Gegenprogramm dazu, und dies gilt umso schärfer, als "post-Covid" im gesamten Westen billionenstarke Investitionsprogramme in Richtung "4. plus 5. technische Revolution" auf der Basis schrankenloser Staatsfinanzierung aufgelegt werden, die künftige Akkumulation der durch gewaltige Konzentrationsbewegungen gestärkten westlichen Oligopole im Wesentlichen "hausgemacht" zustande bringen soll.
Just deshalb hat die EU China im Investitionsabkommen, das Neuber als "Gegenprogramm" oder zumindest "entgegenwirkendes Moment" vorstellen will, nie dagewesene Konzessionen mit Blick auf Freizügigkeit und Unabhängigkeit von Steuerungshebeln des chinesischen Staatswesens abgehandelt. Umgekehrt aber behandelt die NATO chinesische Investitionen namentlich in Osteuropa wörtlich als "finanzielle Aggression", Hardliner sprechen auch mal von "finanziellem Terrorismus".
Was auf dem G7-Gipfel explizit gemacht wurde, ist in Brüssel (EU plus NATO) längst in zahlreichen Strategiepapieren festgeschrieben (und gewiß mit militärischen Drohungen gegen die Mitglieder untermauert): Eine Neuformierung der ökonomischen NATO, grundsätzlich nach dem Muster des "Kalten Krieges", aber mit den neuen Methoden hybrider Kriegführung. Die Konkurrenz zwischen den "westlichen" Altimperialisten soll auf zahlreichen Ebenen suspendiert oder kompensiert werden.
(PS.: Die Schwäche Chinas, die da ausgenutzt werden soll, liegt in der Anfälligkeit des alten, neuen Zentralreiches gegen zentrifugale Tendenzen für den Fall, daß nicht ein großer und gewaltiger Anteil des Wirtschaftswachstums dem chinesischen Binnenmarkt und den chinesischen Konsumenten zugute kommt.)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.05.2021 15:04).