Der Autor versucht hier, in wenigen Fällen das Leben, hauptsächlich aber die Lebensqualität der Jüngeren gegen das Überleben eines Großteils der Älteren auszuspielen, und entscheidet sich für den 'fahrlässigen Massenmord'.
Ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, nach weiteren Lösungsoptionen Ausschau zu halten.
Die Probleme der Jüngeren sind in erster Linie primär ökonomischer Natur - viele soziale Probleme sind nur Folgeerscheinungen.
Die Entscheidung, das Leben der Älteren für Geld zu verkaufen, ist an sich schon widerwärtig genug.
Noch mieser wird es, wenn man berücksichtigt, dass genug Geld da ist, um all die wirtschaftlichen Probleme so weit aufzufangen, dass es kaum noch Folgeschäden gibt. Dieses Geld haben nur die Falschen.
Die monströsen, geradezu obszönen Reichtümer, die einige Wenige durch die seit Jahrzehnten praktizierte Umverteilung von unten nach oben angehäuft haben, waren schon 'vor Corona' nicht zu rechtfertigen, und haben unsägliche volkswirtschaftliche und soziale Schäden angerichtet. Hochrenommierte, jeglicher Nähe zu 'Sozialismus und Kommunismus' völlig unverdächtige Instanzen wie die Boston Consulting Group haben schon vor Jahren dringend dazu geraten, mit empfindlichen Sonderabgaben auf hohe Vermögen (ab n Millionen Dollar, gestaffelt) Druck aus diesem Spannungsfeld zu nehmen, damit nicht das passiert, was bei ungebremstem Wachstum in abgeschlossenen Systemen früher oder später passieren muss: irgendwann ist Schluss, und alles bricht zusammen. In diesem Falle hieße das Revolution, Bürgerkrieg oder soziale Unruhe. Das wollen wir nicht, und das wollte die BCG auch nicht - daher die Empfehlung.
Wenn der Autor jetzt also jung gegen alt und Geld gegen Leben ausspielen will, dann übersieht und schont er dabei - unbeabsichtigt, wie ich erst einmal dem Autor zu Liebe annehmen möchte - die Billionen von Euro und Dollar der Superreichen, mit denen man einen dritten Weg beschreiten könnte.
Muss man nur wollen.
gruß
cooregan
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.04.2020 11:06).