> Kann sein. Schon heute glauben manche das Merkwürdigste. Rudolf
> Maresch zum Beispiel: "Mursi, der für Frieden zwischen der Hams und
> den Israelis gesorgt hat".
>
> Da kann ich noch nicht mal drüber lachen.
Nö, das war in diesem Fall unideologischer Pragmatismus.
Und der Versuch, der auch gelungen ist, die USA davon zu überzeugen,
dass dieser Typ Islamismus als Vermittler taugt und die Politik
US-gefällig bleibt.
Damit haben sie die säkularen Kräfte verraten.
Wenn du die Reaktionen von Obama und Netanjahu erinnerst, dann waren
beide über die demokratischen und SÄKULAREN Proteste in Ägypten wenig
erfreut.
Am liebsten wäre beiden gewesen, Mubarak wäre noch an der Macht.
Erst nach ca. 500 Toten hat sich Obama überhaupt kritisch geäußert.
Das Ausmaß an Verbitterung und Desillusionierung unter den
demokratischen Kräften in Ägypten war erheblich.
Ihnen wurde mal eben demonstriert, dass sie ein Ball sind, der den
Fußtritten von (Groß-)Machtinteressen zu folgen hat.
> > Der von mir leicht veränderte Slogan:
> > "We will return, oh western wall!"
> > Soll dich daran erinnern, dass der Besatzung ein Krieg vorausging und
> > die Besetzung von der Westbank, Gaza und Ost-Jerusalem 1967 mit
> > militärischen Mitteln erfolgte.
>
> Die Annektionen waren nicht nur aus meiner Sicht in dieser Form ein
> Fehler der Israelis. Zu ihrer gewaltsamen Eroberung ist zu sagen,
> dass Ägypten, Syrien und Jordanien den überwiegenden Teil ihrer
> Truppen an den Grenzen Israels zusammengezogen hatten, unterstützt
> von irakischen Einheiten.
Was schlicht unwahr ist.
Z. B. befand sich ein Drittel der ägyptischen Armee im Süd-Jemen und
war Partei im Bürgerkrieg gegen den royalistischen Nord-Jemen.
Die israelische Regierung wusste dies sehr genau, denn:
"In an attempt to help the Royalists, Israel coordinated its
activities with US. Anxious to prevent a large concentration of
Egyptian forces along its borders, Israel helped Iran arm the Yemeni
tribes who fought against Nasser. This strategy was successful until
the Six-Day War of 1967."
http://en.wikipedia.org/wiki/Israel–Yemen_relations
Kurz: Israel nahm Partei für die jemenitischen Royalisten zusammen
mit dem Iran und Saudi-Arabien (lupenreinen Demokratien, natürlich).
Aus diesem Grund KONNTE Ägypten auch gar keinen "überwiegenden Teil"
seiner Truppen zusammenziehen, den die waren gebunden.
Und das war der israelischen Regierung natürlich bekannt.
> Man kann argumentieren, dass die Israelis hätten warten sollen, bis
> diese Truppen angreifen, bis die Bomber der Ägypter wirklich Tel Aviv
> zerstört hätten.
Deshalb hat man die Jets der Ägypter ja auch am Boden zerstören
können, die dort ungetarnt und ungeschützt herumstanden - weil das
ungetarnte und ungeschützte herumstehen der Beweis dafür ist, sie
hätten sich ja auch angriffsbereit in der Luft befinden können.
Die Pro-Israel Logik in militärischen Fragen ist immer wieder
atemberubend.
> > Wenn Mulimbrüder-Spinner von der Möglichkeit einer Rückeroberung
> > phantasieren, so macht es die historische Tatsache nicht ungeschehen,
> > die IDF hat die Gebiete - auf die sie keinerlei Besitzanspruch hat -
> > mit Gewalt erobert.
>
> Und hat den Sinai wieder geräumt, den Gazastreifen geräumt (mit dem
> bekannten Ergebnis, das als "Friedensprozess" vielleicht nicht
> glücklich umschrieben ist), die Westbank will Jordanien gar nicht
> mehr haben.
Den ägyptischen Sinai geräumt, ja.
Gaza geräumt und belagert und die West-Bank ist auch nicht mehr Sache
der Jordanier, denn die gehört den Palästinensern.
> > Wenn du biblisch argumentierst
>
> Wir kommst du darauf? Besitzansprüche ergeben sich bzgl. Naher Osten
> am Besten aus dem Hier und Jetzt.
Nun ja, das hier und das jetzt diktieren zur Zeit durchgeknallte
Rechtsradiakle in der israelischen Regierung und nationalreligiöse
Spinner.
Die empfinde ich als Problem.
Gruß, C.
> Maresch zum Beispiel: "Mursi, der für Frieden zwischen der Hams und
> den Israelis gesorgt hat".
>
> Da kann ich noch nicht mal drüber lachen.
Nö, das war in diesem Fall unideologischer Pragmatismus.
Und der Versuch, der auch gelungen ist, die USA davon zu überzeugen,
dass dieser Typ Islamismus als Vermittler taugt und die Politik
US-gefällig bleibt.
Damit haben sie die säkularen Kräfte verraten.
Wenn du die Reaktionen von Obama und Netanjahu erinnerst, dann waren
beide über die demokratischen und SÄKULAREN Proteste in Ägypten wenig
erfreut.
Am liebsten wäre beiden gewesen, Mubarak wäre noch an der Macht.
Erst nach ca. 500 Toten hat sich Obama überhaupt kritisch geäußert.
Das Ausmaß an Verbitterung und Desillusionierung unter den
demokratischen Kräften in Ägypten war erheblich.
Ihnen wurde mal eben demonstriert, dass sie ein Ball sind, der den
Fußtritten von (Groß-)Machtinteressen zu folgen hat.
> > Der von mir leicht veränderte Slogan:
> > "We will return, oh western wall!"
> > Soll dich daran erinnern, dass der Besatzung ein Krieg vorausging und
> > die Besetzung von der Westbank, Gaza und Ost-Jerusalem 1967 mit
> > militärischen Mitteln erfolgte.
>
> Die Annektionen waren nicht nur aus meiner Sicht in dieser Form ein
> Fehler der Israelis. Zu ihrer gewaltsamen Eroberung ist zu sagen,
> dass Ägypten, Syrien und Jordanien den überwiegenden Teil ihrer
> Truppen an den Grenzen Israels zusammengezogen hatten, unterstützt
> von irakischen Einheiten.
Was schlicht unwahr ist.
Z. B. befand sich ein Drittel der ägyptischen Armee im Süd-Jemen und
war Partei im Bürgerkrieg gegen den royalistischen Nord-Jemen.
Die israelische Regierung wusste dies sehr genau, denn:
"In an attempt to help the Royalists, Israel coordinated its
activities with US. Anxious to prevent a large concentration of
Egyptian forces along its borders, Israel helped Iran arm the Yemeni
tribes who fought against Nasser. This strategy was successful until
the Six-Day War of 1967."
http://en.wikipedia.org/wiki/Israel–Yemen_relations
Kurz: Israel nahm Partei für die jemenitischen Royalisten zusammen
mit dem Iran und Saudi-Arabien (lupenreinen Demokratien, natürlich).
Aus diesem Grund KONNTE Ägypten auch gar keinen "überwiegenden Teil"
seiner Truppen zusammenziehen, den die waren gebunden.
Und das war der israelischen Regierung natürlich bekannt.
> Man kann argumentieren, dass die Israelis hätten warten sollen, bis
> diese Truppen angreifen, bis die Bomber der Ägypter wirklich Tel Aviv
> zerstört hätten.
Deshalb hat man die Jets der Ägypter ja auch am Boden zerstören
können, die dort ungetarnt und ungeschützt herumstanden - weil das
ungetarnte und ungeschützte herumstehen der Beweis dafür ist, sie
hätten sich ja auch angriffsbereit in der Luft befinden können.
Die Pro-Israel Logik in militärischen Fragen ist immer wieder
atemberubend.
> > Wenn Mulimbrüder-Spinner von der Möglichkeit einer Rückeroberung
> > phantasieren, so macht es die historische Tatsache nicht ungeschehen,
> > die IDF hat die Gebiete - auf die sie keinerlei Besitzanspruch hat -
> > mit Gewalt erobert.
>
> Und hat den Sinai wieder geräumt, den Gazastreifen geräumt (mit dem
> bekannten Ergebnis, das als "Friedensprozess" vielleicht nicht
> glücklich umschrieben ist), die Westbank will Jordanien gar nicht
> mehr haben.
Den ägyptischen Sinai geräumt, ja.
Gaza geräumt und belagert und die West-Bank ist auch nicht mehr Sache
der Jordanier, denn die gehört den Palästinensern.
> > Wenn du biblisch argumentierst
>
> Wir kommst du darauf? Besitzansprüche ergeben sich bzgl. Naher Osten
> am Besten aus dem Hier und Jetzt.
Nun ja, das hier und das jetzt diktieren zur Zeit durchgeknallte
Rechtsradiakle in der israelischen Regierung und nationalreligiöse
Spinner.
Die empfinde ich als Problem.
Gruß, C.