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  • holyprime

mehr als 1000 Beiträge seit 12.04.2009

Apropos Sozialpsychologie

Meine "Impfskeptis" hat zwei Ursachen:

Erstens habe ich mein Gehirn (noch) nicht abgegeben, um zum ignoranten dafür glücklichen Konsumzombie zu mutieren. Somit kann ich mich selbst über ein Thema informieren und die Dinge, nach einer gewissen Zeit, in Kontext setzen (zb durch das vergleichen von Statistiken oder der eigenen, subjektiven, Wahrnehmung des Geschehens): Das Virus ist zwar sehr ansteckend, aber von Komplikationen abgesehen, für einen gesunden Menschen nicht besonders schlimm.

Zudem wusste ich bereits, da gegen diverse Krankheiten wie zb Tetanus geimpft, wie das Immunsystem und eine Impfung funktioniert. Dass, wie bei der Grippe notabene auch, ein Impf-Abo für einen durchgehenden Schutz gegen Covid notwendig ist, war schon letzten Herbst klar. Denn so ist das einfach, Viren mutieren und die Impfung muss daran angepasst werden, lernt(e?) man bereits in der Grundschule.

Anhand dieser zwei relativ simplen Tatsachen kann ich nun abwägen, ob eine Impfung gegen Covid für mich sinnvoll ist. Ich bin zum Schluss gekommen, nein, ist für den Schutz meiner Gesundheit nicht notwendig (wenn ich älter wäre oder von relevanten Vorerkrankungen wüsste, wäre es vielleicht anders). Wenn die Politik eine wirksame Strategie entwickeln würde, wie man das Virus eventuell weltweit wieder auslöschen kann, dann liesse ich mich vielleicht umstimmen.

Eigentlich wäre die Debatte hier zu Ende, lass uns ohne ideologische Scheuklappen darüber reden, ob es noch möglich ist das Virus wieder auszurotten und wenn ja wie. Ansonsten müssen wir eben schauen wie wir in Zukunft damit leben, vielleicht liesse sich damit auch die Gesundheitsvorsorge allgemein verbessern.

Aber nein.. Zweitens leben wir in einer total aufgeklärten und vor lauter hehren Werten nur so strotzenden Gesellschaft, in welcher Hohepriester von ihrem Pferd herab die einzig wahre Wahrheit predigen. Wer widerspricht, oder auch nur den Mangel an empirischen Vorgehen (Falsifizierbarkeit) anspricht, wird mit Spinnern (Qanon? ffs..) in eine Ecke gestellt, ja ganze Wörter (Querdenker) werden dafür umgedeutet. Man darf sich nicht mit den Ursachen dieser (oder anderen) Krisen beschäftigen, sonst sieht man ja hinter das potemkinsche Dorf.

Und so muss ich mir zb von "meiner" Gesundheitsdirektorin (von Beruf Lobbyistin), die angetreten ist um Spitäler zwecks Profitmaximierung zu schliessen oder zu privatisieren, anhören, ich müsse ja nun solidarisch sein, die Betten könnten knapp werden. Meine Reaktion auf derart viel Chuzpe lautet naturgemäss "fuck you".

Denn, es geht ja um Sozialpsychologie hier, ich frage mich was in solch für mich kranken Gehirnen so vor sich geht. Das letzte was ich tun werde, ist mich solchen inkompetenten Grossmäulern, die jegliche Ursachendiskussion verweigern aber ständig von losgelösten Werten schwadronieren, zu unterwerfen. Ich kann das nicht ausstehen. Ihr seid der Grund wieso ich mich nicht impfen lasse, selbst wenn das Unwahrscheinliche eintreten sollte und ihr eine brauchbare Strategie entwickeln würden. Das hättet ihr, wenn ihr auch nur ein bisschen Ahnung von Sozialpsychologie ausserhalb von Manipulation hättet, bereits letzten Sommer vorhersehen können.

Wenn ihr mit den Menschen reden würdet, anstatt sie ständig eurem Ego zuliebe zu belehren, dann würdet ihr merken, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, geimpft oder nicht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.11.2021 12:25).

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