Wie schon zu Zeiten der Pest, wird mal wieder ein Schuldiger gesucht, in der Hoffnung, dass man doch so die Kontrolle über eine Welt wiedererlangen kann, die augenscheinlich aus den Fugen geraten ist. Die Angst, die Verzweiflung und die Wut über das Virus muss endlich verschwinden und dafür klammert sich die Menschheit an jeden Strohhalm und das Risiko muss, wenn eben auch nötig zu Lasten anderer, maximal gesenkt werden.
Da gibt es dann auch so tolle Sprüche wie "Eine Pandemie ist keine Privatsache". Leider haben die Verfasser solcher Sätze leider nur nicht begriffen, dass sie das eben doch ist, wie jede andere Krankheit auch. Wir alle tragen seit unserer Geburt das Risiko an irgendwas zu sterben. Wir schlafen auch am Ende die einfach friedlich ein und kommen dann in den Himmel, wie das einige infantile Geister glauben mögen. Nein, irgendwann ist die Maschine Mensch so weit ramponiert, dass sie nicht mehr funktioniert und stirbt. Da schläft keiner ein, sondern wir erliegen unseren Gebrechen, mit denen oft ein entsprechender Leidensweg einhergeht.
Jedoch haben die Menschen den Tod und das Risiko soweit tabuisiert, dass sie dazu jeden Bezug verloren haben. Nur ist nichts davon wirklich verschwunden und das Gejammer ist groß, weil die liebgewonnene Verdrängung nicht mehr funktioniert und eine Krankheit die Runde macht, woran ein Teil der Menschen versterben kann. Was käme da gelegener als ein Mittelchen, welches uns alle schützt. Auch hier kann man dann wieder erkennen, dass Menschen bis heute nicht wahrnehmen wollen, dass der Schutz in Form der Herdenimmunität nicht machbar ist und die Impfung in erster Linie nur einen selber schützt. Doch das wird noch weitestgehend verdrängt, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Es muss einer daran Schuld sein, wenn ich diese Krankheit bekomme.
Die Politik sattelt auf die Infantilisierung gern auf, denn es ist ihre Freikarte dieses marode Gesundheitssystem weiter zu schleifen, statt sich am tatsächlichen Bedarf zu orientieren. Ein jeder kann sich fragen, wie es denn sein kann, dass ein großes Krankenhaus bereits mit geringen zweistelligen Coronapatienten am Limit ist. Wir haben mit Corona eine Krankheit, die nicht mehr verschwinden wird und auch mit Impfung über lange Zeit deutliche Aufwände im Gesundheitssystem verursachen wird. Es gibt hier keinen Weg zurück, egal wie viele Impfgegner wir noch impfen. Auch etwas, was man aus der Pest hätte längst lernen können, denn dort lynchte man auch vermeintlich Schuldige, statt die wirklich richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Diese Pandemie ist ein Beweis, wie sehr die Menschheit geistig noch im Mittelalter steckt.
Der Weg zur Normalität liegt weniger in einer Impfung, als in der Akzeptanz der Folgen. Wer endlich Ruhe haben will, kann sich impfen lassen, und sollte ansonsten das Virus seine Arbeit machen lassen. Das Virus bringt uns nicht alle um, sondern es arbeitet nach den Regeln der Biologie. Wir hätten schon lange damit fertig sein können. Unsere Maßnahmen und unsere Angst vor Krankheit und Tod sorgen jedoch für die maximale Verlängerung.