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Avatar von tzefix
  • tzefix

mehr als 1000 Beiträge seit 12.05.2010

Re: Der Autor liegt natürlich richtig.

stony246 schrieb am 07.11.2021 17:58:

Es gibt einen Trend, komplexere Vorgänge mit Glauben zu bewerten. Wer glaubt, muss nicht so viel wissen.

Ja, so ähnlich bewertet es auch der Autor.

Jetzt ist es so, dass wir derzeit eine massive politische Vertrauenskrise haben. D.h. wir hinterfragen das, was unsere Regierung uns erzählt. Viel zu oft sind wir schon - was z.B. Kriege angeht, zuletzt Afghanistan - hinter die Fichte geführt worden. Und bei Corona hat die Regierung auch abenteuerliche Wendungen hingelegt, die mit Logik nicht zu erklären sind.

Das ist ein schön erzähltes Märchen, keine Wahrheit. Die politische "Vertrauenskrise" ist so alt wie die Politik. Und nein, die Politiker sind gegenüber früheren Zeiten nicht boshafter oder verlogener geworden. Es ist viel eher so, dass die Menschen einfach dem Politiker Glauben schenken, der gerade ihre Ideologie vertritt - zu der sie sich u. U. kurz zuvor noch durch populistische Reden haben radikalisieren lassen. Auch wenn das ebenfalls schon immer so war. sehe ich eine Verschlechterung. Früher wurden dumme Menschen verachtet, heute sind es Idole - insbesondere wenn sie trotz Dummheit irgendwie zu Geld gekommen sind. Früher sah man sich noch der Aufklärung verpflichtet. Heute würde man die Aufklärung samt dem zivilisatorischen Fortschritt, den sie brachte, am liebsten vergessen und vergraben.

Übrigens sind ALLE politischen Entscheidungen mit Logik zu erklären. Und dazu ist auch keine VT notwendig, die unterstellt, dass irgendwelche "Eliten" versuchen, die Menschen irgendwie zu unterdrücken.

Nur mal als Beispiel:
Die politische Entscheidungen ließen vermuten, man könnte sich zwar in der Kneipe, nicht aber am Arbeitsplatz anstecken.
In Wahrheit ging es nie darum. Es ging schlicht einfach und ergreifend immer nur darum, die Zahl der Kontakte einzuschränken. Und dabei ist es egal, ob in der Arbeit oder in der Freizeit eingeschränkt wird. Da wurde politisch eben "für die Arbeitgeber" entschieden.

Vielmehr sollte man versuchen, die wichtigen Dinge zu verstehen,

Das ist ein vernünftiges Vorhaben. Allerdings bedeutet "Verstehen" in aller Regel mehr Arbeit, als irgendwelche Beiträge von zweifelhafter Urheberschaft bei Twitter, Facebook oder YouTube zu konsumieren - um sich dann noch irgendeinen Quatsch dazuzudenken und daraus sich eine "Wahrheit" zurechtzuschwurbeln.

und wenn sich da große Widersprüche ergeben, einfach vorsichtig im Handeln zu sein. Da sehe ich z.B. den Fussballer Kimmich positives Beispiel.

Fußballer Kimmchs Meinung ist Fußballer Kimmichs Meinung. Ich würde, was wissenschaftliche Forschung angeht, nicht einmal im Traum daran denken, einen Fußballer zu konsultieren. Einen Fußballer konsultiere ich, wenn es um Fußball geht.

Dieser wird nun massiv von den Leuten angegangen, die einfach nur glauben wollen.

Naja, das hat zwei Aspekte.
Erstens hätte dieser Schuster bei seinen Leisten bleiben können. Niemand zwingt ihn zu Aussagen über Dinge, von denen er offensichtlich keine Ahnung hat.
Zweitens ist es von "den Leuten" auch vollkommen überzogen. Ein ahnungsloser Fußballer hat halt irgendwas gesagt. Das könnte man einfach auch mal ignorieren.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.11.2021 19:44).

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