Suicido schrieb am 10.11.2021 16:21:
Demokratix schrieb am 09.11.2021 19:43:
Suicido schrieb am 09.11.2021 13:12:
Eben doch.
Am 10. Oktober 2020 standen laut DIVI 27498 (19679 belegt; 7819 frei) Intensivbetten zur Verfügung, Stand gestern genau 22116 (19231 belegt; 2885 frei).
--> https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen
(Gesamtzahl gemeldeter Intensivbetten (Betreibbare Betten und Notfallreserve))Grafiken lesen und verstehen - nicht jedermann Sache, wie du eindrücklich unter Beweis stellst.
Wenn sie jetzt noch verstehen, dass die Anzahl der freien Betten abhängig ist von der Art der belegten Intensivbetten und vom Personalschlüssel, dann würden sie zu der Erkenntnis gelangen, dass ihre Aussage schlicht Unfug ist.
Dies ist alles bekannt, wieso wiederholen sie diesen Unsinn?
Also laut Adam Ries erhält man die Gesamtzahl an betreibbaren Betten, indem man die freien Betten und die belegten Betten addiert.
Habe ich gemacht, Resultat oben.
Damit erhält man die Anzahl der Betten, nicht der betreibbaren Betten. Eine Intensivstation ist unterteilt in drei Stufen. Auf Stufe 1 liegen die Patienten, die, wenn es schlecht läuft, mit den Füssen zuerst aus der Intensivstation herausgeschoben werden, Stufe 2 diejenigen, denen es immer noch schlecht geht, aber gut genug, um nicht mehr einen Platz auf Stufe 1 zu beanspruchen. Stufe 3 ist die niedrigste und dient nur dazu, zu beobachten, ob der Patient schon auf die Normalstation kann - in der Regel liegt man da nicht länger als 1-2 Tage.
Der von dir erwähnte Betreuungsschlüssel ist keine feste Grösse, ist auch kein Durchschnitt sondern eine Untergrenze, die nicht unterschritten werden darf, jedoch aus medizinischer Notwendigkeit überschritten werden darf.
So bekommen sie als beatmeter Intensivpatient eine 24/7 Überwachung, ein Pfleger ist zu jeder Tageszeit nur für sie zuständig. Was bedeutet, man braucht fünf Pfleger für einen Patienten.
Wenn jetzt eine Klinik keine Intensivpatienten hat und 90 freie Betten mit den Mindestpersonalschlüssel meldet, dann am nächsten Tag 20 beatmete Intensivpatienten bekommt und logischerweise 0 freie Betten meldet, dann würde Adam Riese nicht auf die Idee kommen, dass auch nur ein einziges betreibbares Bett abgebaut worden ist. Sie dagegen würden behaupten 70 Betten wären abgebaut worden.
Wenn man den Betreuungsschlüssel ändert, wie geschehen am 1. Februar dieses Jahres von 2:1 auf 3:1, ergibt das bei konstantem Personalbestand im Normalfall eine Reduzierung der Betten um 1/3, die es nachweislich nicht gab, oder aber, einzig mögliche Lösung, man beschäftigt 50% mehr Intensivpfleger. Wo kamen dann urplötzlich die Pflegekräfte her - von einem Tag auf den Nächsten, denn es gab im Februar keine Änderung der Anzahl von betreibbaren Betten, nicht mal sukzessive?!
Dazu aus dem Bundesgesetzblatt:
§ 6 Festlegung der Pflegepersonaluntergrenzen (1) Für die folgenden pflegesensitiven Bereiche in Krankenhäusern werden die folgenden Pflegepersonal-
untergrenzen schichtbezogen als Verhältnis von Pa-
tientinnen und Patienten zu einer Pflegekraft fest-
gelegt, die unter Berücksichtigung der in Absatz 2 ge-
nannten Höchstanteile von Pflegehilfskräften auf den Stationen oder für die betroffenen intensivmedizini-
schen Behandlungseinheiten, die einem pflegesensiti-
ven Bereich angehören, stets einzuhalten sind: 1. Intensivmedizin bis zum 31. Januar 2021: a) in der Tagschicht: 2,5 zu 1, b) in der Nachtschicht: 3,5 zu 1, 2. Intensivmedizin und pädiatrische Intensivmedizin ab dem 1. Februar 2021: a) in der Tagschicht: 2 zu 1, b) in der Nachtschicht: 3 zu 1,
Also a) In der Tagschicht darf sich ein Pfleger um maximal 2 (vorher 2,5) Patienten kümmern und in der Nachtschicht maximal um 3 (vorher 3,5). Selbst Adam Riese hätte Zweifel an deiner Postulierten Theorie von 1/3 Bettenwegfall auf Grund dieser.
Und wie schon geschrieben, es sind Personaluntergrenzen, die in Teilen der Intensivstation sowieso schon aus medizinischer Notwendigkeit überschritten wurden. Sie führen also nur in den Bereichen der Intensivstation zu einen höheren Personalaufwand, wo dieser bisher unterschritten wurde - also praktisch nur auf Intensivstufe 3, wo Patienten maximal 1-2 Tage liegen. Das geht im Rauschen unter.
Nee du, erzähl deine "Weisheiten" jemand anderem. Die widersprechen mir zu sehr den Gegebenheiten.
Vielleicht solltest du dich über die "Gegebenheiten" mal informieren.