aaron levi schrieb am 08.11.2021 11:53:
Schade, hatte mich auf einen interessanten Artikel gefreut.
Wenn die Einleitung schon mit einer ganz klar nachgewiesenen Falschbehauptung anfängt, kann der Rest nicht zu einem richtigen Ergebnis führen.
Es ist durch den Bundesrechnungshof vollkommen eindeutig aufgezeigt worden, dass das deutsche Krankenhaussystem zu keiner Zeit auch nur im Ansatz vor einem Kollaps stand und steht. Die Belegung der Intensivsationen mit Covid-Patienten lag 2020 bei 4% , der Krankenhäuser insgesamt bei 1,5%.
Von anekdotischen Ausnahmen abgesehen, welche es jeden Winter seit 30 Jahren gibt, waren die Krankenhäuser nicht mal im Ansatz an ihrer Belastungsgrenze. Im gegenteil, es gab in 2020 eine markante Unterauslastung im vergleich zu 2019 und diese Unterauslastung hat sich 2021 noch erhöht auf fast 20% gegenüber 2019.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/C/Coronavirus/Analyse_Leistungen_Ausgleichszahlungen_2020_Corona-Krise.pdfDazu kommt... https://www.g-drg.de/Das_Institut
aus den Abrechnungsdaten der Krankenhäuser mit den Krankenkassen, welche das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) bereitstellt, geht hervor, dass der Anteil der COVID-19-Fälle mit akuten Atemwegserkrankungen an allen stationär aufgenommen COVID-19-Fällen im Winter 2020/21 zum Teil nur bei etwas mehr als der Hälfte lag und die übrigen sogenannten COVID-19-Fälle aufgrund vollkommen anderer Krankheitsbilder wie etwa Herzinfarkt, Harnwegsinfektionen oder Beinbruch in die Klinik kamen. Die InEK-Abrechnungsdaten zeigen eindeutig, welche COVID-19-Fälle primär aufgrund der Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion behandelt wurden und bei welchen Fällen eine COVID-19-Erkrankung nur eine Nebendiagnose darstellt.Zudem zeigen die Zahlen, dass sämtliche Lockdowns jeweils zu Zeitpunkten in Kraft traten, als die Krankenhausbelegung in Deutschland deutlich unter derjenigen des Jahres 2019 lag. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wusste bereits im August 2020 durch Abrechnungsdaten der Krankenkassen, dass der erste Lockdown zu einer extremen Unterauslastung der Krankenhäuser geführt hatte. Trotzdem nutzte die Bundesregierung im Winter 2020/21 das Mittel erneut. Auch dieser zweite Lockdown führte zu einer deutlichen Unterauslastung der Krankenhäuser.
Ich finde es geradezu frech, wenn der Autor hier gegen alle frei zugänglichen Zahlen behauptet, dass die Krankenhäuser "ERNEUT VOR DEM KOLLAPS" stünden, obwohl sie weder 2020, noch 2021 jemals auch nur im Ansatz vor dem Kollaps standen, sondern eine satte Unterauslastung hatten und haben.
Prädikat für die den Artikel somit von mir: Durchgefallen, der Ansatz beruht auf vollkommen falschen Zahlen und Annahmen.
Oder @Autor: Wollen Sie mir erzählen, dass Ihnen diese Zahlen nicht bekannt waren, als Sie diesen Aufsatz schrieben ?
Der Autor würde hier nur sagen um Himmels Willen da kommt tatsächlich einer mit Durchschnittswerten angedackelt wenn es NUR um Spitzenwerte geht....
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.11.2021 12:14).