Ansicht umschalten
Avatar von Nützy
  • Nützy

mehr als 1000 Beiträge seit 11.06.2010

Re: fast 100% der psychischen Störungen sind gesellschaftlich bedingt

ÖKOKOM schrieb am 26.05.2020 01:24:

Das kann auch psychologische Ursachen haben und damit auch wieder das Thema Traumatisierung in der Kindheit, vielleicht zurück bis zu Vorgeburtlichen Trauma.

Das ist reine Spekulation bis zur Grenze des Glaubenssatzes.
Jemand reagiert traumatisiert, ein anderer in der selben Situation nicht, deshalb muss der eine ein Traume gehabt haben, zur Not eben eines, das man nicht feststellen kann.

Die Art und Weise wie der Körper darauf reagiert hat legt so etwas wie eine Wasserscheide in die frühe noch sehr verletztliche Psyche. In späteren Traumasituationen wird dann das körperlich geprägte Verhalten reproduziert. Quasi der einfachste Weg aus der schlimmen Lage in der die Psyche sich befindet.
Das teilt die Welt dann in Helden und Häkchen, jenseits unserer Selbstwahrnehmung.

Natürlich können körperliche Dinge auf die Psyche wirken, aber selbstredend ist auch der Geist konditionierbar. Zumindest grundsätzlich.

Dein Text ließt sich so als wolltest du das Bild eines Tabula Rasa aufrecht erhalten. Wieso könnte es nicht genetische Ursachen geben? Es gibt keine Beweise dafür, aber es gibt auch keine für zurückliegende Traumen.

Am Ende des Tages wissen wir nur, dass einige Menschen traumatisiert reagieren während andere das nicht tun. In den Medien wird kolportiert, dass ca. 1% der Bevölkerung in verschiedenen Ländern an Schizophrenie leiden soll.
Das ist meines Erachtens weder mit Genetik (die "Gene für Psychosen" müssten ja in verschiedenen Gruppen schon zufällig anders verteilt sein), noch mit Geburtstrauma erklärbar, denn das müsste schon zufällig schwanken.

Cyberpunk und Blade Runner

Cyberpunk waren doch eher die 1980er, oder?
Inzwischen ist "no future" ja auch nicht mehr angesagt, eher "Friday for Future". (Wobei ich die Frage ausdrücklich offen lassen will, welche Generation recht hatte mit dem Verhalten.)

Btw, Dick spricht schon für einen guten Geschmack. Lem hat auch Lesenswertes geschrieben.

Genau so neu wie die neuen Medien denen wir ständig ausgesetzt sind.

Spekulation, allerdings schon wesentlich interessanter.

Aber müsste sich da nicht auch im 18. Jahrhundert (oder früher) etwas geändert haben, als immer mehr Leute Lesen und Schreiben konnten?

Bewerten
- +
Ansicht umschalten