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Re: fast 100% der psychischen Störungen sind gesellschaftlich bedingt

Nützy schrieb am 24.05.2020 14:35:

Stasi schrieb am 24.05.2020 12:05:

Bin kein Psychologe, aber mir sagt alleine die Logik, daß wenn ich keinen "innerkörperlichen Erreger" finde, wohl oder übel etwas von außen den betreffenden Zustand ausgelöst haben muß.

Das erklärt aber nicht, wieso manche Patienten z. B. Wahnsymptome entwickeln, während andere wirklich schlimme Dinge gesehen haben, aber anscheinend noch weitgehend "normal" funktionieren können und anscheinend nach einiger Zeit sogar wieder auf genesen.

Das kann auch psychologische Ursachen haben und damit auch wieder das Thema Traumatisierung in der Kindheit, vielleicht zurück bis zu Vorgeburtlichen Trauma.
Die Art und Weise wie der Körper darauf reagiert hat legt so etwas wie eine Wasserscheide in die frühe noch sehr verletztliche Psyche. In späteren Traumasituationen wird dann das körperlich geprägte Verhalten reproduziert. Quasi der einfachste Weg aus der schlimmen Lage in der die Psyche sich befindet.
Das teilt die Welt dann in Helden und Häkchen, jenseits unserer Selbstwahrnehmung.

Es würde natürlich eine starke Herausforderung an die Gesellschaft stellen, potentiell oder systematische Trauma auslösende gesellschaftliche Zustände zu beenden/reduzieren.

Da wären sehr viele Industrien betroffen
Nee, dat leeft nich
Dann wohl doch der Weg des Futorologischen Kongress (Lem), mit einer passenden Droge für jede Lebenslage. Doping ist der neue Lifestyle, dazu noch Körper Augmentations und fertig ist die Dystopie von Cyberpunk und Blade Runner

Auf die Gesellschaft zu schimpfen ist einfach. Die Frage, was denn genau das Anwachsen - sofern es denn vorliegt - auslöst, ist indessen nicht trivial. Ist es eventuell das Verschwinden traditioneller Geschlechterrollen, das viele Menschen in die Krise stürzt oder liegt es eventuell daran, dass z. B. schon Ironman in einem Kinofilm mit Angst-Symptomatik dargestellt wird, so dass diese Symptome immer "akzeptierter" werden?
Der Kapitalismus kann es jedenfalls nicht sein, den gibt es ja schon seit 150+ Jahren und die Zunahme ist relativ neu. ;-)

Genau so neu wie die neuen Medien denen wir ständig ausgesetzt sind.
Dazu die digitale Überforderung in den Büros und dann natürlich auch die ständige Terrorherrschaft der Märkte die unser Schicksal lenken, wenn es nicht Corona und ihr Gatte Covid, beide blutjunge 19 Jahre alt sind, die uns einsperren in ihr Gefängnis der Liebe und Nähe.
Wohl dem der sie hat die Nähe in diesen Zeiten.
Alte Liebe rostet nicht,
Ursachen erforschen, wann wenn nicht jetzt
die ewige Prokrastination in Sachen
"wer wenn nicht ich" überwinden.
Ausblenden.
Atmen,
Stille.
Stille,
...

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