Fragt man "Was ist das Gegenteil von Liebe" kriegt man als Antwort "Haß" und damit wird von vorne herein die Welt falsch buchstabiert.
Die richtige Antwort wäre Angst, nahe dran noch Gleichgültigkeit.
Paech zitiert (zustimmend) Ilana Hammerman:
Wenn Deutschland wirklich Verantwortung für seine Nazi-Vergangenheit übernähme, würde es kompromisslos die Lehren aus dem damaligen Hass auf den Anderen ziehen
Wer nur vor den Schreckenstaten der der Nazis redet und von deren Gründen nichts wissen will erklärt sich die falsch aus einem Gefühl, das nicht weiter hinterfragbar ist, allerhöchstens ein Stockwerk höher als das Werk eines transzendentalen Teufels der dem irdischen Personal böse Gefühle ins Hirn fickt, irgendwie unverständlich halt.
Tatsächlich steht hinter dem Nazi das Unbehagen an der Moderne, die Unsicherheit der Verhältnisse, die Angst vor der Zukunft,¹ die Sehnsucht nach der Geborgenheit in der fiktiven Volksgemeinschaft, deren Fehlen auf das Wirken eines feindlichen Fremdvolks zurückgeführt wird, die Glorifizierung der eigenen Nation, die Idealisierung des Staats (nur des eigenen).
Die Römer hatten sich auch immer nur gewehrt und am Ende hatten sie ein Imperium.
Der Erfolg der Ostpolitik von Egon Bahr lag darin Vertrauen aufzubauen, dem Anderen Signale zu geben "Ich tu Dir nix". Ghandi ist längst vergessen, sein Werk ruiniert von Unfähigen deren letzte Zuflucht die Gewalt.
¹ Alles verursacht durch ein Wirtschaftssystem der anarchischen Konkurrenz mit Rechnung auf eigenen Vorteil, in deren Krisen der Gegensatz zwischen privat und gesellschaftlich schlagend wird.