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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Re: OT

Das ist halt noch schlimmer.

Mir wäre lieber, unser Recht bzw. Rechtssystem würde gehörig entschlackt. Vor allen Dingen sollten so Dinge wegfallen, die vorgeblich der "Fairness" dienen - aber am Ende gerade aufgrund ihrer Komplexität nur zur Unfairness beitragen.

Wie gesagt, das für mich gerade aktuelle Beispiel ist das Elterngeld. Das ist gut gemeint, die Gesetze und Vorgaben sind aber schlecht gemacht. Denn hier soll wieder jeder Fall abgedeckt und eben die Vergabe "fair geregelt" sein, am Ende sind die dazugehörigen Gesetze so kompliziert, dass man als Antragsteller nur selten wirklich zu seinem fairen Bezug kommt. Sprich: weil man all die Fußangeln gar nicht kennen kann, kann man seine Rechtsansprüche nicht vollständig durchsetzen, es geht einem Geld durch die Lappen.

Da wäre "weniger mehr" gewesen, etwa im Sinne: alle unter einem gemeinsamen Haushaltseinkommen von 90.000,- Euro erhalten Elterngeld über 67% des letzten Nettoeinkommens für 12 bzw. 33% für 24 Monate. Der Zeitraum des Muttergeldes wird nicht angerechnet.
Punkt. Keine weiteren Bedingungen.

Auch so'ne Sache, wo der Gesetzgeber gegen die Interessen der Menschen gerichtet ist und wo es praktisch keinen Schutz vor gibt, sind solche Spielchen wie das, was jüngst die Krankenkasse meiner Frau (TK) versucht hat. Da wird ein Formular zugeschickt, was effektiv gar nicht notwendig war, nur zur "Klärung von Formalitäten". Wer das nicht durchliest und gar sein Recht kennt, kündigt damit die Mitgliedschaft auf um beim Ehegatten familienversichert zu sein - und so auch der Nachwuchs. Ich bin in der AOK, die deutlich schlechtere der beiden Krankenkassen. Weil die TK halt keine Lust hat, die Kosten für eine beitragsfrei versicherte Mutter und unseren Nachwuchs zu zahlen, hat sie halt versucht über dieses Formular eben meine Frau "loszuwerden". Rechtmäßig steht ihr aber zu, beitragsfrei bis zur Ende der Elternzeit versichert zu bleiben (solange kein größeres Einkommen erzielt wird) und auch unsere Tochter darf versichert bleiben.

Wer das nicht weiß, unterschreibt schön doof das Zettelchen und büßt ggf. seine vorteilhaftere Krankenkasse ein. Und niemand hilft an der Stelle - der Gesetzgeber am allerwenigsten.

Wie gesagt: meine persönliche Forderung wäre, unsere Gesetze massiv zu vereinfachen, dass man keinen Anwalt braucht, um sein Recht zu kriegen.

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