bloodflash schrieb am 23.03.2018 17:45:
Warum Schutzzölle?
Es muss doch nur Einhaltung von Standards eingefordert werden.
Die Standards definiert das importierende Land.
Macht die EU ja schon. Nur versuche einmal einen Standard bei der Goldschürfung durch zu setzen :). Funktioniert sicher, braucht aber mehr Zeit als eine alte Frau die Dinger um den Hals trägt.
Produktsicherheit, Arbeitschutz bei der Produktion, Umweltschutz bei Rohstoffen, Herstellung und Transport, Mindestlohnstandards, Gewährleistung, Nachprüfbarkeit, Gerichtsstand im importierenden Land, Abführung von Steuern, Verzicht auf Subventionen im Heimatland usw. usf.
Hat schon was. Nur wird man diese Unterschiede eben auch erst zusammen bringen, wenn gleiche Ausbildungs- und Bildungsstandards herrschen.
Sollte der Arbeiter in China erst ein Diplom vorlegen um den rück-importierten Plastikmüll zu schreddern? Oder erst beim Pullover stricken aus dem Zeug schreiben und lesen können?
Wenn das exportierende Land die Mindestschwellen einhält, gibt es auch keine ausufernden Zölle.
Es gibt ja nicht nur die Zölle. Es gibt z. B. Einfuhrverbote für verarbeitete Waren, wie z. B. Kaffee. Da gibts innerhalb noch mal Steuern drauf.
Dazu noch ein Importverbot für Waren die im eigenen Land ausreichend hergestellt werden. Aber das Thema bedürfte einer separaten Betrachtung.
Ja, genau hier hakt es dann auch mehr. Was es nicht gibt, muss importiert werden. Was dazu noch ganz selten ist, muss teuer importiert werden.
Solange wir aber unsere Hausaufgaben nicht erledigen, und im eigenen Land keine klaren Regeln installieren und durchsetzen (ich sage nur Steuerrecht und Haftung), bleibt immer ein gewisser Teil Wildwest (aka hemmungsloser Kapitalismus oder "der Markt regelt das")
Der Markt regelt nichts, sondern er wird geregelt.