So schwer es mir fällt, ich muss den Hut vor den Neoliberalen ziehen. Denn mit der Wiedereinführung der Nationalstaatlichkeit haben sie von den Gründen für die inner- und internationalen Fehlentwicklungen und dem damit verbundenen globalen Leid erfolgreich abgelenkt und eine weitere Runde im Klassenkampf um Macht und Einfluß für sich entschieden.
Sieg oder nicht Sieg das ist hier die Frage.
Die Stärke es Kapitalismus besteht in der Existenz von Krisen, die die Fehlentwicklungen immer wieder 'zurechtstutzen'.
Es mag als Sieg erscheinen diesen Mechanismus zumindest zeitweilig zu verzögern, aber es ist nicht wirklich ein Sieg denn die den Geschehnissen innewohnenden Gesetzmäßigkeiten lassen sich nicht außer Kraft setzen.
Den Hut hingegen ziehe ich vor Jenen denen es offensichtlich unumkehrbar gelungen ist den Begriff "Neoliberalismus" so unumstritten in sein Gegenteil zu verkehren das quasi Täter und Opfer ihn in falscher Weise gebrauchen und sich damit im Recht fühlen.
Die Wahrheit, die niemand hören will, ist hingegen das dort wo der freie Markt durch Staatsdirigismus zugunsten von Banken und Konzernen substituiert wurde, kein Neoliberalismus herrscht, sondern sein Gegenteil.