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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Globalisierung, Sozialsystem, Schulden/Kreditsystem?

Die ganze Analyse ist ziemlich albern.
Die Länder Frankreich und Deutschland waren im Mittelalter relativ autark, obwohl es schon seit der Jungsteinzeit "grenzüberschreitenden" Handel, sogar bis nach China ab.
Wie soll man solch eine Konstruktion mit einer globalisierten Welt vergleichen? Wie verrechnet man da den Wohnstand, den wir de facto z.B. von China importieren?

Zudem sollte man sich erst einmal mit dem Mittelalter, dessen Problem und Wirtschaftsystem auseinandersetzen.
Im Mittelalter gab es noch keine Agrar-Chemie und kaum Technisierung.
Nüchtern betrachtet, mußre die Scholle mehr herausgeben, als man dort an Arbeitskraft hineinsteckte. Wertvolles Acker und Weideland waren damals sehr begrenzt vorhanden. Wie ging mit den begrenzten Ressourcen um? Wenn eine Erbteilung nicht mehr möglich war, mußte man den Geburtenüberschuss anders entsorgen. Die Klöster gab es nicht wegen einer überbordender Religiösität, sondern dort wurden die Abkömmlinge der Adeligen gelagert, die kein Erbe antreten konnten. Alles schön nach Geschlechtern getrennt, damit diese Linien dann auch ausstarben.
Bei dem einfachen Volk mußten die Leutchen den Hof verlassen. Gerne wurde mit dem Bevölkerungsüberschuss auch Krieg geführt. Wenn es gut, ging hatten die dann eigenes Land erobert. Schon Julius Cäsar verteilte Ländereien in erorberten Gebieten an Legionäre.
Wie sah damals das Sozialsystem und die Steuern aus? Da gab es den Zehnt. Der ging dann an die Kirche, welche die Einrichtungen für die Armen und Bedürftigen unterhielt. Nüchtern betrachtet, konnte sich die damalige Gesellschaft weniger als 10% Menschen leisten, die nicht in der Lage waren, selber für ihren Unterhalt zu sorgen. Kredite mit Zinsen waren damals unchristlich und allein den Juden vorbehalten.

Und heute?
Heute geht die Halbe Arbeitsleistung des Durchschnittsarbeitnehmers für Steuern und Sozialabgaben drauf. Erst der traurige Rest kann für die eigene Lebensführung, Entwicklung und Kinder aufgewendet werden. Finanziert wurde das Wachstum und vor allen Dingen auch unser Lebensstandard mit Schulden. Der deutsche Staat und damit seine Bürger sind mit 2 Bill. Euro verschuldet. Die Schulden pro Kopf betragen ~ 23000 €. Eine Schuld, die selbstverständlich viele Bundesbürger niemals tilgen können.
Dafür hat man in Berlin, für die "schwarze Null" kräftig auf Verschleiß gefahren und damit auch die Bürger massiv entreichert. Mit anderen Worten: Es gibt handfeste Gründe, warum es immer weniger Kinder gibt und auch immer mehr Kneipen und Gaststätten schließen müssen: Der Bürger hat für den Zauber kein Geld mehr. Insbesondere der Anspruch den Kindern wenigstens die gleichen Chancen, wie man selbst, zukommen zu lassen für zu einer erhöhten Kinderlosigkeit bei den höher gebildeten Bürgern.

Wie sie die Sache global aus?
Betrachtet man Wohlstand einmal rein Materiell und vergleicht jeweils die Schichten der einzelnen Länder untereinander, so läßt sich feststellen, dass ab der Mittelschicht kaum noch ein Wohlstandsgefälle zwischen der ersten und der sog. dritten Welt vorhanden ist. Selbst die Schichten der kleinen Arbeiter und Angestellten ähneln sich weitgehend. Auto, Smartphone, Glotze, Internet, Kühlschrank, Microwelle, bis zur Tiefkühlpizza hat man dort auch. Wie selbstverständlich werden heute auch von Indern und Chinesen europäische Sehenswürdigkeiten geflutet.werden.

Umgekehrt leiden heute auch viele Länder der Dritten Welt oder Schwellenländer, an dem Umstand, dass die sozialen Wohltaten, die teilweise über Rohstoffverkäufe oder Schulden finaniert wurden. Durch die Weltwiirtschaftskrise, den Zinseszins und eine Schuldenwirtschaft, gibt es jetzt die Probleme in Chile, Argentinien, Brasilien, Venezuela, bis in den Libanon. Der große Unterschied zu Deutschland ist nur unsere. immer noch, uneinschränkte Kreditwürdigkeit. Wie sähe es denn in der Schuldenhauptstadt Berlin aus, wenn die Leutchen wirklich einmal mit den Einnahmen und ohne Zwangstransferleistungen auskommen müßten?

Ein wirkliches Problem unserer Welt ist die immer noch ungehemmte Fertilität in der Dritten Welt. Aber statt die Staaten und Völker endlich einmal in die Verantwortung zu nehmen, möchte der Autor, dass die Deutschen noch mehr rackern, um den Irrsinn noch zu goutieren. Die "Entwicklungshilfe" und "Hungerhilfe" unserer ganzen NGOs sind Teil des Problems und nicht der Lösung.

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